Die zweite Januarwoche war vollgepackt. Das war mir vorher gar nicht so klar. Gestern, am Freitag Abend, war ich ganz schön erledigt. Nach der Ferienpause muss ich wohl erst wieder die richtige Balance lernen :-)
Montag: Der erste Schultag nach den Ferien. Das Aufstehen klappt ganz gut, aber Linus hat Halsschmerzen. Deswegen kommt er schon nach zwei Stunden aus der Schule zurück, Schwimmunterricht wäre noch etwas zu viel gewesen. Elins Schulweg machen wir jeweils mit dem Schlitten. Gut gelaunt kommt sie aus der Schule zurück und macht in Blitzgeschwindigkeit ihre Hausaufgaben. Am Nachmittag erstellt Linus mit meiner Hilfe noch seine Geburtstagseinladungen. Außerdem bekomme ich mysteriöserweise riesige Badematten geliefert, die weder ich, noch jemand aus der erweiterten Familie (ich frage per Chat nach) bestellt hat. Seltsam!
Dienstag: Sonne! Linus geht es wieder besser. Ich arbeite und versuche, einen Überblick über den Monat zu bekommen. Außerdem mache ich den Wocheneinkauf. Essensplan und aufgefüllte Vorräte geben mir ein gutes Gefühl :-) Ich mache einen Snackteller fertig und hole dann Elin mit ihrer Freundin von der Schule ab. Die beiden spielen heute bei uns.
Zum Glück ist Daniel im Home-Office, denn nun breche ich selbst auf in die Stadt. Zu Fuß laufe ich zunächst zur Bahn. Bei dem Wetter ein Genuss! Ich gehe mit meinem Freund Jan in die Kunsthalle in die Caspar David Friedrich-Ausstellung. Zuletzt waren wir gemeinsam in der Kunsthalle, als ich hochschwanger mit Elin war… Da wurde es mal wieder Zeit. Die Ausstellung ist wirklich toll (wenn auch für unseren Geschmack etwas zu voll) und empfehlenswert. Die Karten hatten wir online gekauft, das war schon sinnvoll, da die Besucherzahlen beschränkt sind und das Interesse augenscheinlich groß. Jan und ich haben eine sehr ähnliche Art, eine Ausstellung zu betrachten und wahrzunehmen, das passt einfach richtig gut zusammen. Wir sind schon sehr, sehr viele Jahre Freunde. Den Grund und das Fundament dafür bei dieser Unternehmung wieder einmal so richtig zu spüren, ist sehr schön. Danach gehen wir noch ins Quan Do, essen lecker und unterhalten uns. Zum Glück sind wir quasi Nachbarn, denn so können wir mit dem selben Bus von Hauptbahnhof nach Hause fahren, was uns noch einmal fast eine Stunde Redezeit schenkt. So viel Zeit haben wir seit Jahren nicht zu zweit gehabt! Ich genieße es sehr.
Mittwoch: Zum Glück kann ich meine Arbeitszeit durchs Home-Office und die Nachmittagsbetreuung in der Schule ein bisschen flexibel gestalten. Deswegen kann ich auch morgens zu Eva fahren, die mich eingeladen hatte, mit ihr durch die Felder nahe ihres Zuhauses zu spazieren. Dort ist es wirklich wunderbar weit und friedlich. Zwar lässt sich die eigentlich vorhergesagte Sonne nicht hinterm Hochnebel hervorlocken, dafür sehen wir viele niedliche winteraufgeplusterte Vögel. Besonders schön sind die Rotkehlchen. Wir laufen eine große Runde und trinken danach noch eine Tasse Tee zusammen. Schön!
Zuhause arbeite ich, wasche Bettwäsche und beziehe Betten neu, schreibe privat viele E-Mails und telefoniere, hole Elin ab, spiele mit ihr „Der Natur auf der Spur„, lerne mit Linus Religion… Daniel hat heute Abend einen Termin, deswegen sind wir beim Essen nur zu dritt. Die Kinder fragen, ob ich schon vorlesen kann, während sie noch essen. Wir lesen gerade „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“, das finden wir alle schön spannend :-) Nach dem Zähneputzen kuscheln wir uns noch in mein Bett und lesen weiter. Als die Kinder in ihre Betten geschlüpft sind, genieße ich es, nach dem langen Tag einfach nur für mich fernzusehen. Daniel kommt nach Hause, als ich gerade fast eingeschlafen bin. Das ist natürlich auch schön :-)
Donnerstag: Elin steht vor mir auf, geht nach unten und deckt den Frühstückstisch! Das hatte sie sich abends vorgenommen und es ist eine echte Erleichterung und Zeitersparnis, da ich mich so nur um die Brotdosen und Trinkflaschen der Kinder kümmere. Sehr pünktlich brechen wir zur Schule auf, das war Elin besonders wichtig. Wieder Zuhause, trinke ich meinen Tee und lese etwas. Ob ich „The kingdom of sweets“, ein Fantasy-Roman basierend auf der Geschichte des Nussknacker-Balletts, wirklich gut finde, kann ich noch nicht sagen, aber gerade am Vormittag macht das Lesen noch Spaß. Dann habe ich virtuelle Teamsitzung, recht vollgepackt, da ich moderiere und eine aufwendige Terminabstimmung vorantreibe, aber ab und zu kann ich doch ein paar Reihen stricken. Das hilft mir, mich zu entspannen, sehr wertvoll! Außerdem beobachte ich Blaumeisen, die vor dem Fenster, an dem mein Schreibtisch steht, im Haselstrauch herumturnen.
Mitten in der Videokonferenz klingelt es, meine Eltern stehen vor der Tür und bringen ein verspätetes Weihnachtsgeschenk vorbei. Leider kann ich sie nicht reinbitten, um so mehr freue ich mich über die schöne Tasse (ein Wunsch von mir) und die hübsche Dose. Mittags mache ich unter Anleitung das erste Mal selbst einen Cappuccino mit Daniels fancy neuer Espressomaschine. Das Foto oben ist allerdings nicht meine Latte-Art, sondern Daniels :-)
Das Bademattengeheimnis klärt sich auf: Meine Freundin Anne hatte sie versehentlich zu mir schicken lassen. Sie holt sie ab und wundert sich: Eigentlich hätten die Matten viel kleiner und grau sein sollen! :D Tja, zumindest ich bin sie nun los.
Nachmittags fahre ich mit Linus zu einem nahegelegenen Gymnasium, wo er am Schnupperunterricht teilnimmt. Ich unterhalte mich währenddessen sehr nett mit befreundeten Eltern aus seiner Klasse. Linus ist allerdings vom Probeunterricht enttäuscht. Er fragt, ob wir doch noch zum Probeunterricht des anderen Gymnasiums gehen können (eigentlich hatte er sich schon für das heutige Gymnasium entschieden). Zum Glück geht es seinem besten Freund ähnlich, also haben wir nächste Woche halt noch einen Nachmittagstermin. Es bleibt spannend!
Dann kommt das beste Teil des Tages: Abends fahre ich zur Orchesterprobe, das erste Mal seit vor den Weihnachtsferien. Ich hatte mich schon seit Tagen darauf gefreut und es ist wirklich wunderbar! Wir spielen Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ und „Herr der Ringe“, eine sehr beschwingte Art, ins Musikjahr zu starten.
Freitag: Morgens ist es eisig. Der starke Nebel, durch den ich am Abend nach der Orchesterprobe nach Hause gefahren war, hat sich als gefrorener Reif auch jedes noch so kleine Zweig- und Blättlein gesetzt.
Ich begleite Elin zur Schule. Die kleinen Spaziergänge zweimal am Tag tun mir gut, allerdings hat Elin diese Woche ein Bild gemalt, auf dem ein Mädchen verkündet: „Ich gehe allein nach Hause!“ Mal schauen, wann sie den Plan umsetzt und was ich dann als Ersatz in meinen Tag einbaue :)
Daniel fährt heute mal ins Büro. Zum Glück hatte ich abends eine Abdeckung auf die Windschutzscheibe gelegt, so muss er gar nicht kratzen. Bei diesen Witterungsverhältnissen bin ich froh, dass er ausnahmsweise mit dem Auto fährt. Ich lese erst noch etwas, dann geht es mit der Arbeit los. Ich schreibe E-Mails, arbeite, telefoniere, organisiere. Dann ist schon Zeit, Elin einzusammeln, freitags kommen beide Kinder direkt nach Schulschluss nach hause. Es tropft kräftig von allen Bäumen – Tauwetter!
Zu Mittag gibt es heute Pancakes. Ich mag die Zubereitung, sie hat für mich etwas Meditatives. Und die Kinder freuen sich. Danach bereite ich noch einen Haferflocken-Quark-Kirschauflauf zu, mit Vanillesoße. Lisa und Marie kommen nachmittags zu Besuch, das ist ein guter Anlass. Obwohl ich dann später den dringenden Verdacht habe, dass ich den Auflauf am allerleckersten finde :D Mehr für mich! Er ist nicht soo süß und man kann ihn auch wunderbar zum Frühstück essen.
Linus wird von einem Freund zum Spielen abgeholt. Die Mädels finden nicht so richtig ins Spiel, also spielen wir alle vier zusammen Metro. Das ist bei Elin und mir gerade hoch im Kurs und auch Marie und Lisa gefällt es sehr.
Daniel und Linus kommen nach Hause und wir Großen kochen in der Küche das Abendessen. Die Kinder spielen mit unseren Indoor Schneebällen. Ich liebe die Spaghetti mit Limetten-Garnelen-Soße, hatten wir lange nicht!
Elin liest mir ein bisschen auf dem Sofa vor, Marie schreibt ihre Gästeliste für ihren anstehenden Kindergeburtstag, Lisa, Daniel und Linus machen Kakao und Espresso. Ich bin völlig platt. Wie verabschieden die Gäste und ich lese noch ein Kapitel „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ vor. Linus findet es so spannend, dass er danach noch selbstständig weiterliest. Ich kuschle mich zu Daniel und freue mich, dass nun das Wochenende vor uns liegt :-)