Unser Urlaub war wirklich schön, das Essen, die Landschaft und das Wetter waren toll, mein Mitreisender so ziemlich der beste, den ich mir vorstellen kann (kein Wunder, während der Reise haben wir unseren vierten (!!!) Hochzeitstag gefeiert). Was uns beide aber fast am meisten in Verzückung versetzt hat, war unser Ferienhäuschen, das für sieben Tage unser Zuhause war. Es war wirklich die perfekte Unterkunft für einen romantischen Urlaub zu zweit und tatsächlich hatten sich ins Gästebüchlein schon so manche Honeymooner eingeschrieben. Auch wir wurden übrigens in Florenz einmal gefragt: „Are you on your honeymoon?“, was wir beide sofort verneint und für recht absurd gehalten haben. Aber warum eigentlich nicht? Man kann ja auch ruhig vier Jahre später noch flittern, oder? :-)
Unser Häuschen hatte ich im Internet auf fewo-direkt.de entdeckt und hatte mich vor allem aufgrund der Fotos des Gartens, der Außenansicht und der umgebenden Landschaft (die ich mir über Google Streetview zusätzlich ein wenig anschauen konnte) schon ein bisschen verliebt. Etwas skeptisch war ich wegen der fehlenden Küchen- und Badezimmerfotos, es gab aber eine sehr positive Bewertung durch Gäste, die im Mai da gewesen waren, und so haben wir es dann gewagt, das Haus zu buchen. Mein E-mail-Kontakt mit der Besitzerin war sehr herzlich und so hatte ich ein gutes Gefühl, als wir losfuhren.
Als wir dann nachts gegen eins im Örtchen Londa ankamen, begrüßte uns der Mann unserer Vermieterin sehr freundlich, stieg in sein Auto und fuhr vor uns her zu unserem Haus. Das war auch ganz gut so, denn trotz Navis hätten wir auf dieser abenteuerlichen Straße die Zufahrt zum Grundstück sicherlich nicht so schnell gefunden! Als wir ausstiegen, strahlte über uns der herrlichste Sternenhimmel, es duftete nach Rosen und Lavendel, die Grillen und Zikaden machten einen Riesnelärm, und Gino wies uns mit Taschenlampe den Weg zur Haustür.
Zu diesem Zeitpunkt war ich schon ziemlich müde, aber trotzdem war ich durchaus noch in der Lage, wahrzunehmen, wie hübsch das Häuschen war! Auf der Kommode am Eingang begrüßte uns ein frischgepflückter Blumenstrauß und auch auf meinem Nachttischchen standen Blumen. Damit war ja eh schon fast alles entschieden :-) Aber auch Küche und Bad waren super ausgestattet und sehr nett eingerichtet. Und überhaupt, das ganze Haus war sehr liebevoll hergerichtet.
Auch bei Tageslicht war das Haus wundervoll. Wir hatten einen Garten mit ganz viel Platz, und Duftrosen, und einem Gewürzgärtlein und einem riesigem Rosmarinstrauch, sowie einem tollen Ausblick ins Tal. Es gab genug Plätze für gemütliche Outdoorpicknicks, Liegen zum Abgammeln und drinnen im Haus einen Kamin mit einem sehr bequemen Sofa davor.
Am besten hat es mir gefallen, morgens aufzuwachen, aufzustehen und direkt durch die Schlafzimmertür auf die Terrasse zu treten, barfuß ein bisschen durch den Garten zu streifen (gut, dass wir den Skropion erst am letzten Tag gesehen haben!) und den neuen Tag zu begrüßen. Yoga auf der Terrasse eines gut 600 Jahre alten Steinhauses in den Hügeln der Toskana, was will man mehr? :-)
Viel Freude hatte ich auch an den vielen Eidechsen, die uns gern skeptisch vom Dach des Geräteschuppens aus beobachtet haben. Und ich war ganz froh darüber, dass uns die Wildschweine, Füchse und der Waschbär nur auf der Straße ins Dorf, nicht aber in unserem Garten begegnet sind :-) Ich habe auch immer sehr sorgfältig darauf geachtet, das Tor richtig zu schließen…
Zwar hatten es die ansäßigen Moskitos ziemlich auf mich abgesehen, aber das Haus war mit Insektengittern gut geschützt, sodass ich nur manchmal tagsüber im Garten leiden musste, nie aber nachts ;-)
Ein weiteres Highlight war der Pool, den man zu Fuß in knapp zehn Minuten erreichen konnte. Was für eine Umgebung für einen Pool! Zwar war es eigentlich ein bisschen kalt für Pooleskapaden, aber wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, zum Abschied wenigstens einmal reinzuhüpfen. Im Sommer muss er ein echter Traum sein.
Es war nicht leicht, von diesem paradisischem Fleckchen Erde wegzufahren. Bei der Abreise war ich wirklich sehr traurig. Zum Glück bleibt mir die Erinnerung an die wunderschöne Zeit, die wir dort verleben durften.
Liebe Anna,
bekommst Du eigentlich Provision von der Fereinhausvermieterin? Man könnte es fast meinen, so begeistert, wie Du über das traumhafte Domizil schreibst.
Jedenfalls habe ich sofort Lust bekommen, dort auch einmal hinzufahren.
Und dass sogar ein Pool in der Nähe ist, wertet das ganze ja noch stark auf.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Ihr beide einen Kulturschock bekommen habt, als ihr aus dieser Idylle in die Stadt umgesiedelt seid. Das ist mir mal bei einer Schulreise passiert, als wir zuerst in Assisi und im Anschluss in Rom waren. Umgekehrt finde ich das irgendwie angenehmer, dass mann die gewonnenen Eindrücke in der Natur dann etwas ruhiger ausklingen lassen kann.
Jedenfalls freut es mich, dass Eure Reise ein so großer Erfolg war. Und natürlich wünsche ich Euch nachträglich alles gute zu Eurem Hochzeitstag.
Alles Liebe
Mama
Ich habe mal auf einer Travelwebsite gelese das man durchaus öfters als Pärchen sagen kann, das man auf Honeymoon ist, damit man etwaige Upgrades/Freebies/Giveaways/andwhatnot abstauben kann.
Und schlussendlich zählt wie man sich fühlt!
Danke für die Bilder, sehr schön!