Was mir bis jetzt am meisten Spaß gemacht hat bei den Hochzeitsvorbereitungen war, mit Daniel zusammen unsere Ankündigungen zu entwerfen und diese dann herzustellen. Zusammen zu überlegen, gemeinsam Ideen zu entwerfen und verwerfen, noch ein bisschen hier und ein bisschen da feilen, bis wir schließlich richtig zufrieden und auch stolz auf das Ergebnis waren, hat sehr sehr viel Spaß gemacht. Wir konnten unsere unterschiedlichen Fähigkeiten einsetzen und diese zu einem einheitlichen „Produkt“ zusammenführen, das war einfach klasse. Es war auch toll zu sehen, wie gut wir zusammenarbeiten können und wie ähnlich unserere Vorstellungen waren, beziehungsweise, wie wir uns gegenseitig inspirieren konnten. Natürlich war es schon ein bisschen Arbeit, cirka 40 Daumenkinos herzustellen. Es gab diverse Arbeitsschritte:
1. Die „Geschichte“ musste von mir gezeichnet werden (die Charaktere entstammen einer langen Tradition, sozusagen: Irgendwann mal, vor mehreren Jahren, habe ich Daniel mit Kugelschreiber einen „Außerirdischen“ auf den Bauch gemalt. Er fand den sehr lustig, sodaß ich ihm zu unserem ersten Weihnachtsfest in der gemeinsamen Wohnung diesen Außerirdischen auf eine kleine Leinwand gemalt habe, die seitdem in unserem Wohnzimmer hängt. Irgendwann später einmal habe ich dann mal auf einem Briefchen dem Kerlchen noch ein Mädchen dazugemalt. Und so hatten wir unsere Hauptdarsteller fürs Daumenkino). Dabei musste ich darauf achten, dass die Bilder später auch wirklich übereinander passen würden.
2. Die Bilder wurden eingescannt und mit einem Programm vektorisiert, sodass wir sie nach Belieben vergrößern und verkleinern konnten, ohne dass sie pixelig werden
3. Wir mussten ein paar Dummy-Daumenkinos basteln, um das richtige Format festzustellen. Schließlich durfte es nicht zu groß werden, damit man es gut blättern konnte, aber auch nicht zu klein, damit man die Bilder noch gut erkennen konnte.
4. Daniel hat die Bilder so auf einer Seite angeordnet, dass man sie später gut mit der Papierschneidemaschine schneiden konnte. Auch ganz dünne Linien wurden gezeichnet, die als Schneidehilfe dienen sollten. Das Ganze hat ein paar Versuche gebraucht, bis es perfekt war.
5. Dann haben wir die Bögen ausgedruckt und zugeschnitten. Das – hat – viel – Zeit – gebraucht. Ich glaube, damit waren wir einen ganzen Samstagnachmittag und Abend beschäftigt.
6. Wir mussten uns eine Schriftart aussuchen, die einerseits ein bisschen festlich-romantisch, andererseits ein bisschen wie handgeschrieben aussah, um zu den Bildern zu passen. Das hat auch eine Weile gebraucht :-)
7. Das kleine bisschen Text, was wir unterbringen wollten/konnten, musste überlegt werden
8.Der Umschlag des Büchleins sollte aus roter Pappe sein. Die haben wir in 2 großen Bögen a 50×70 gekauft, so zugeschnitten, dass sie in den Drucker passten, bedruckt und dann auf das richtige Format zugeschnitten. Thank god für Schneidemaschinen!
9. Nebenbei mussten wir noch das Deckblatt designen. Wir wollten so etwas wie die Rahmen, in denen in Stummfilmen der Text steht, wenn zwischendurch mal etwas erklärt werden muss. Oder so wie in den alten Batman-Filmen, diese Rahmen, wo dann immer „Pow“ und „Klopp“ drin stand ;-) Daniel hat erst eine ganze Zeit nach Rahmen im Internet gesucht, schließlich haben wir uns aber überlegt, dass ich die besser zeichnen sollte, damit es auch zum Stil der anderen handgezeichneten Bilder passt. Also Rahmen zeichnen, scannen, vektorisieren… Aber was sollte in den Rahmen stehen? Zuviel verraten wollten wir ja auch nicht, bevor das Daumenkino angeguckt wurde. Letztendlich haben wir uns hierauf geeinigt:
9. Als wir schließlich alle Teile fertig ausgedruckt und zugeschnitten hatten, mussten die Bilder in die richtige Reihenfolge gebracht werden und das Ganze zusammengetackert werden. Das hat auch recht viel Zeit in Anspruch genommen.
10. Schließlich mussten noch alle Büchlein am Blätterrand schräg abgeschnitten werden, damit das Blättern mit dem Daumen gut klappte. Und damit waren unsere Daumenkinos endlich fertig! (Hier noch einmal der Link zu dem Post, in dem das Daumenkino als Animation zu sehen ist)
Seltsamerweise hatten wir nach dieser Arie den Wunsch, die Einladungen möglichst unaufwändig zu gestalten. Gestern haben wir uns dann zusammengesetzt und mal ein bisschen überlegt… Hm, so ganz einfach (wie ich vorher dachte, einfach mal schnell ne Postkarte drucken, wo die Internetadresse zu einer Infoseite draufsteht) kommen wir wohl doch nicht davon… Und ich freue mich plötzlich wieder ganz doll auf die Schneidemaschine. Und das ganz ohne Witz!
ich fand die ankündigung schon ganz toll :) passte super zu euch beiden
euer jan
Hallo Anna und Daniel,
der Bericht liest sich ganz anschaulich und klingt für einen Profi sehr passabel. Guter Job, gelungenes Ergebnis und viel Spass für Euch und die Leser. Ich bin schon auf Eure Einladung gespannt!
Gruß Pa