An diesem Tag wollten wir Ratzeburg erkunden. Das Inselstädtchen liegt nur ca 10 Autominuten von unserer Ferienwohnung entfernt. Leider war das Wetter heute recht grau und kalt, aber immerhin wehte kaum noch Wind. Elins Mission: einen Spielzeugladen finden, um möglichst noch ein Kuscheltier zu erstehen (als wir später beim Mittagessen einmal aufzählten, wie viele sie etwa hat, kamen wir auf knapp 20. Allerdings muss man dazu sagen, dass diese alle in routierender Aufmerksamkeit sehr geliebt werden). Zum Glück gab es direkt neben unserem Parkplatz einen Tedi. Linus‘ Kommentar beim Betreten des Ladens war allerdings direkt: „Mama, wie sollen wir Elin hier je wieder rauskriegen?“ Wir haben es geschafft; Elin um ihren Plüschhamster Harry reicher (dafür im Voraus um acht Wochen Taschengeld ärmer), ich um einen neuen Sonnenhut (meine alten sind alle nicht mehr wirklich einsatzfähig), bunte Briefumschläge und einen schönen Glitzer-Magneten in Form eines E, vorsorglich besorgt für Elins Schultüte (ihr Ranzen lässt sich mit Magneten schmücken).
In zwei Buchläden suchten wir anschließend nach einem Malbuch für Linus, wurden aber nicht fündig. Wir hofften auf den für den nächsten Tag geplanten Ausflug nach Lübeck.
Dann liefen wir schnell zur Touristeninformation im schön gelben Rathaus, um uns einen Stadtplan mit eingezeichnetem Rundgang abzuholen.
Das klappte auch und wir machten uns auf dem Weg zum Dom. Dort lernten Daniel und ich den Knorpelstil kennen. Reisen bildet halt!
Außerdem trafen wir Linus‘ etwas grummeligen Lockenzwilling:
Nach der Dombesichtigung waren wir alle mal wieder sehr hungrig. Daniel fand für uns ein italienisches Restaurant mit Mittagstisch (La dolce vita Ratzeburg), wo wir alle glücklich wurden. Die Kinderessen kamen sehr schnell und noch kurz vor den Erwachsenengerichten, das Essen schmeckte und das Tiramisu zum Nachtisch war auch prima. Die Bedienung war sehr freundlich.
Danach spazierten wir noch einmal zur Uferpromenade am Küchensee. Auf dem Weg dahin schauten wir auch in die St. Petri-Kirche hinein, die mich mit ihrer hellen Gestaltung sehr an einige schwedische Kirchen erinnerte, in denen ich schon war.
An der Uferpromenade gab es einen kleinen Spielplatz. Elin und Linus überraschten mich (nachdem sie eigentlich vorher lieber zum Auto hatten gehen wollen) mit ihrer ausdauernden Spielfreude, inklusive Versteckenspielen –einfach, weil es doch ziemlich kalt war. Aber ihre Akkus waren nach dem Essen eindeutig wieder aufgeladen, während Daniel und ich eher fast ins Suppenkoma fielen ;-) Mich selbst ertappte ich ein um das andere Mal bei dem Gedanken, dass es im Sommer hier doch einfach noch ein Stückchen schöner sein müsste. Dafür aber hatten wir viele Orte nahezu für uns.
Als wir wieder in der Ferienwohnung ankamen, waren wir doch fast fünf Stunden unterwegs gewesen. Alle ruhten sich erstmal ausgiebig aus.
Später ermunterte ich die Kinder, mit mir zusammen Memory zu spielen. Während Daniel Spaghetti Carbonara kochte, spielten wir auch noch Scharade, was sehr lustig war.
Nach dem leckeren Abendessen hatte ich noch Lust auf einen Minispaziergang an den See. Diesmal konnte ich alle drei Mitreisenden mitlocken. Es war schon sehr dunkel, aber der Vollmond schien durch den Dunst und einige Sterne spiegelten sich im See. Schön! Uns allen fiel besonders auf, wie still es hier war. So still ist es bei uns zuhause einfach nie.
Diesmal war Daniel dran mit Vorlesen. Ich selbst las noch etwas auf dem Sofa. Dann ließen wir den Abend gemeinsam ausklingen.