Montag, 6.3.2023: Heute klingelte mein Wecker zur Alltagszeit um 6:40 Uhr. Ich hatte vergessen, ihn auszuschalten. Ich musste eh mal aufs Klo, und als ich dabei aus dem Fenster schaute, sah ich, wie schön es draußen aussah. Deswegen zog ich mir schnell einen extradicken Wollpulli, Wintermantel, Schal, Mütze und Winterschuhe an und ging nach draußen. Eigentlich nur, um ein Foto vom Morgenhimmel zu machen.
Aber irgendwie wurde dann ein ganzer Spaziergang draus.
Praktischerweise liegt „unser“ Bäcker am Scheitelpunkt eines akzeptablen vorfrühstücklichen Rundweges. Deswegen gab es heute auch Franz/Rosinen/Brötchenbrötchen und ein Croissant zum Frühstück :-)
Wieder Zuhause, schliefen noch alle. Also machte ich mir einen Tee, schmierte mir ein Frischkäsebrötchen und setzte mich damit und meinem Buch („Über Menschen“ von Juli Zeh) ins Wohnzimmer. Irgendwann kamen auch die anderen zum Frühstück runter – nach einer von Elin heißersehnten Kissenschlacht. Ich war wie immer froh, nicht mittoben zu müssen, aber der fröhlichr Lärm der Kinder und Daniel machte mich ebenso froh :-)
Nach dem Frühstück haben wir alle schnell gepackt und sind dann in unseren kurzen Urlaub aufgebrochen. Wir wollten für drei Nächte in eine Ferienwohnung am Salemer See fahren. Da es dahin weniger als eine Stunde Fahrzeit ist und wir erst ab 15 Uhr in die Wohnung konnten, hatten wir uns einen Zwischenstopp in Mölln vorgenommen: Dort sind wir in den kleinen, aber feinen Wildpark Mölln gegangen.
Der Park ist kostenfrei zugänglich und ehrlich gesagt hatte ich mit einem Rehgehege und nicht viel mehr gerechnet. Der Park ist aber überaus liebevoll gestaltet – zum Beispiel mit einem Insektengarten in Form eines Schmetterlings – und wir haben viel mehr Tiere gesehen, als ich vermutet hatte: Schafe, Kaninchen und Meerschweinchen (und eine Mäusefamilie, die sich, so glaube ich, selbst in das Nagergehege eingenistet hat), Wildschweine (die sich von anderen Besuchern genüsslich mit Stöckern kratzen ließen), ein schlauer Kolkrabe, wunderhübsche Waldohreulen, Uhus und Waldkäuze. Waschbär, Frettchen und Co.haben sich eher versteckt gehalten, aber selbst die Rehe und das Damwild konnten wir noch entdecken. Das Gelände ist landschaftlich toll und die Spielplätze sind auch schön.
Uns Vieren hat es auf jeden Fall trotz des doch recht kalten Wetters richtig gut gefallen. Danach hatten wir alle einen Riesenhunger. Meiner war so groß, dass ich Daniel bat, einfach schnell etwas herauszusuchen, wo wir essen könnten. Gelandet sind wir in einem Imbiss, der von außen aussah, na, wie ein Dönerimbiss halt. Drinnen haben wir dann so leckeres, frisch zubereitetes Essen bekommen, vom Dönerteller mit Pommes für Linus über eine Pizza Margherita für Elin, ein riesiges Pide für Daniel und für mich Patlican (frittierte Aubergine mit Tzaziki, Salat und Fladenbrot – auch das übriges frisch gebacken!). Zum Glück gab es einen Tisch, wo wir alle sitzen konnten und wir wurden superfreundlich bedient. Die Besitzerin hat Daniel und mir auch noch türkischen Tee angeboten. Wirklich ein Glücksgriff! Falls jemand von euch Mal in Mölln ist und was zu essen braucht… Kabas können wir sehr empfehlen :-)
Danach bin ich noch kurz in einen Supermarkt gehüpft, weil uns noch, zwei drei Dinge fehlten (Knoblauch! Chips! Butter! Ohne die geht es natürlich nicht :D). Und dann sind wir noch 18 Minuten gefahren und waren angekommen. Die Ferienwohnung ist superhübsch und das riesige, gemütliche Sofa möchte ich am liebsten mit nach Hause nehmen… Zum Glück kann ich ja noch ein paar Tage darauf liegen :-)
Da es von der Wohnung zu Fuß nur zwei Minuten bis zum Salemer See sind, habe ich es mir nicht nehmen lassen, heute Abend dann gleich noch einen Spaziergang zu machen. Es ist einfach so schön hier. Ich bin einfach ein Seemensch. Die Frage „Meer oder Berge?“ erschließt sich mir nicht so. Ich atme am tiefsten und glücklichsten, wenn ich am Ufer eines Sees stehe oder auf einem Holzsteg sitze und rüber zum anderen Ufer schaue. Wenn ich zaubern könnte und diese Zauberkraft ganz selbstsüchtig für mich einsetzte, dann würde ich mir einen schönen, sauberen, mittelgroßen See direkt hinter meinen Gartenzaun zaubern. Und ne kleine Pforte in denselbigen :-)
Liebe Anna,
das mit Deiner Seenliebe kann ich soo gut verstehen… Allein schon der Duft ist ein Genuss. Und der Saalemer See ist für mich auch etwas ganz besonderes geworden: Ein See, in dem man spazieren schwimmen kann im Sommer. Und der zu verschiedenen Tageszeiten immer eine neue Lichtstimmung hat. Einfach herrlich!