Ich bin gerade auf dem Nachhauseweg ganz schön nass geworden. Regen an sich ist ja nicht so schlimm. Aber der seit Tagen beständig bleigraue Himmel geht mir doch langsam auf den Geist. Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Sonne immer nur dann scheint, wenn ich gerade in die Uni gehe oder in der Uni sitze.
Das obige Foto ist ein bisschen trügerisch. So furchtbar fröhlich bin ich gar nicht. Beziehungsweise, war es die letzten Tage nicht. Irgendwie kann ich 2007 noch nicht so positiv entgegen blicken. Mir fehlt ein bisschen die Perspektive, das Jahr erstreckt sich monoton und blässlich über die Seiten meines Kalenders. Auch Sachen, die mir eigentlich Vorfreude verschaffen sollten (CCH-Ball, Sommerlager in Schweden), schaffen das momentan irgendwie nicht. Auch plagte mich mal wieder mein schlechtes Gewissen. Ja, ich mache viel, aber nein, nicht genug für die Uni. Ich bin wöchentlich laut Stundenplan zwar nur etwa 12 Stunden in der Uni, ich hätte aber durchaus noch viel für die Uni zuhause zu machen. Eine Hausarbeit schreiben, zum Beispiel, die ich in den Semesterferien nicht geschrieben hab. Und überhaupt. Gestern abend war ich richtig gnebig. Ich hatte meinem Professor geschrieben und ihn gefragt, bis wann diese Hausarbeit denn noch abzugeben sei. Er schrieb mir zurück, ich solle sie bis Ende März schreiben. Das versetzte mich erstmal in einen Schockzustand. Ende März! Das bedeutet, ich muss innerhalb der Semesterferien 3 Hausarbeiten zum Abschluss bringen! Normalerweise schreibe ich 2 und bin damit ziemlich gut bedient. Ich war erst ganz erschüttert. Aber dann setzte ein seltsamer Zustand der Gelassenheit ein. OK, das wird viel Arbeit. Aber wenn ich das geschafft habe, kann ich auch stolz auf mich sein und habe nicht mehr irgendwelche Hausarbeitsschatten, die mich die ganze Zeit aus dem Dunklen meines Gewissens heraus belauern. Weil ich soviel anderes mache. Sachen, die mir sehr sehr viel Spaß bringen, aber nicht das sind „what I am supposed to do“. Ich freue mich also darauf, Stress zu haben :) Und ich hoffe, das dieser Zustand anhält.
Aber so ganz zufrieden bin ich trotzdem noch nicht. Das liegt daran, dass ich in den Ferien mit Viola geredet hab. Die im Moment ein Jahr in Israel ist. Ja, ein Auslandsaufenthalt. Sollte ich den nicht auch machen? Aber wann? Wie lange? Könnte ich das Uni-Planungstechnisch überhaupt noch einrichten? Will ich das denn überhaupt? Eigentlich nicht so richtig. Aber ich weiß es nicht. Es würde so viel Aufwand sein, und woher das Geld nehmen? Ich würde – wenn – gern nach England oder Ähnliches. Aber was dort machen? Studieren? Praktikum? Arbeiten? Ich bin absolut unsicher. Und unaufhaltsam rückt das Ende des Studiums näher. Nur noch ein Semester, in dem ich Seminare belegen muss. Ach je. Wie läuft das überhaupt mit der Prüfung? Und dann?
Wie ihr seht, ganz schön verregnete Gedanken.
-don’t worry be happy (wo)man- als ich das eben alles so gelesen habe ist mir aufgefallen wir lange wir beide uns eigentlich nicht mehr einfach so gesehen haben(ohne pfadi oder andere leute um uns rum), ok das liegt wahrscheinlich an mir, da ich im moment extrem viel mit deiner familie, oder teilen davon, zu tun habe. trotzdem würde ich es schön finden, wenn wir uns mal wieder einfach auf einen kaffee treffen könnten ;) als ich deine gedanken zu dem auslandssemester gelesen habe wurde mir ein bisschen ängstlich.. bald bin ich hier ja dann ganz alleine… alle hauen ins ausland ab…
bis dann dein jan
Liebste Anna!
Wenn Du ernsthaft Interesse daran hast, ein Auslandssemester o.ä. zu machen wird das sicher möglich sein. Ich meine, finanziell und so…
Am besten machst Du Dich vielleicht bei den Leuten schlau, die so etwas bereits gemacht haben. Und ich meine hier natürlich nicht Daniel, denn ich fürchte, dass er Dich vielleicht lieber bei sich behielte. Und ich natürlich irgendwie auch, aber seitdem es diesen blog gibt, ist die Kontaktaufnahme und-pflege ja soviel einfacher geworden!
Und außerdem glaube ich, dass sich solche Erfahrungen leichter jetzt als später realisieren lassen…
Deine Mama