Auch wenn der Alltag schwanger mit dem dicken Bauch doch schon recht beschwerlich sein kann, so ca. fünf Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, genieße ich diese letzte Zeit des Wartens und Krafttankens doch sehr. Eigentlich warte ich auch gar nicht so doll, sondern lebe sehr im Jetzt. Ich muss mich des öfteren selbst ermahnen, gerade die Vormittage auch wirklich zum Krafttanken zu nutzen, denn, das sind ja „nur“ etwa 4 Stunden, die ich „ganz für mich“ habe, weil Linus in der Kita ist. Nachmittags sind wir natürlich dann wieder zu zweit, ich und der Schnackmann. Da heißt es, schöne und nötige Dinge gut miteinander abzuwägen und nicht in allzu großen Haushaltsaktionismus zu verfallen :-) Zwar fände ich es schon cool, wenn ich die zwei drei Kisten, die von der Schlafzimmerumräumaktion noch rumstehen, mal eben in den Keller tragen könnte, aber Schubladen umräumen und Platz schaffen für Babystrampler und Erstlingsausstattung reicht meist schon, um meine Energie ganz gut aufzubrauchen. Auch wenn ich wirklich recht faul sein kann, Einkaufen und Wäsche waschen muss man ja irgendwie trotzdem ab und zu.
Allerdings ist Hamburg seit diesem Mittwoch mit Temperaturen um die 30°C gesegnet, da muss ich ja schon aus gesundheitlichen Vernunftsgründen (amtliche Warnung vor Hitze! Wer hat denn sowas schon mal gehört?!) ganz langsam machen ;-)
Trotzdem schaffe ich es manchmal noch ganz gut, mich zu den schönen Dingen aufzuraffen, denn die erfordern natürlich auch ein bisschen Kraft. Aber Seele-Auftanken ist ja auch sehr wichtig.
Zum Beispiel am Mittwoch. Da war mein Tag schön gefüllt:
Gegen neun habe ich Linus in der Kita abgegeben. Da ich mir danach in einem Laden eine potenzielle neue Kamera anschauen wollte (meine ist im Urlaub kaputtgegangen ;-( ), musste ich bis zehn noch etwas Zeit rumkriegen. Ich bin mit dem Auto fünf Minuten weiter weg gefahren und habe dann eine herrliche Zeit beim Spazieren, wilde Brombeeren- und Blumenpflücken verbracht. Als es etwa zehn war, wollte ich dann auf dem Weg zum Elektronikmarkt nur schnell bei einem Kindersecondhandladen vorbeigucken. Eigentlich brauchte Linus Schuhe… Aber dann habe ich was anderes Niedliches für das Baby gefunden, und weil mir genau ein Euro fehlte, bin ich einmal über die Straße zu Lisa und Basti getingelt und habe sie angepumpt. Tja, kaum zwei Stunden war ich dann wieder im Secondhandladen… :-)
Dann habe ich auf dem Weg kurz was gegessen, um im Laden feststellen zu dürfen, dass bei der einen Kamera, die ich mir nun angucken wollte, der Akku leer war. Äh ja. Na gut, wenigstens konnte ich Batterien für Linus‘ Kinderküche kaufen. Um halb zwei hab ich den Küchenbesitzer in der Kita abgeholt und nach einer kurzen Pause zuhause konnte ich ihn dann zu einem Ausflug nach Winterhude locken. Wir fahren zu einem Eiscafé, mit dem Auto und ganz viel Wind! Anders war es bei den Temperaturen in unserem unbeklimaten Auto auch nicht zu ertragen :-)Nachdem wir tatsächlich einen Parkplatz gefunden hatten, sind wir zur Eisdiele gelaufen und haben uns dann auf die Bank vor dem Porzellanfräulein gesetzt. In dem Laden hatten Eva und ich genau eine Woche vorher einen wirklich ganz und gar herrlichen, für mich regelrecht meditativen Nachmittag verbracht und nun wollte ich die fertig gebrannten Früchte unserer Arbeit abholen. Aber vorher saßen wir eine ganze Weile auf der Bank, denn zum Glück isst Linus gerne langsam, sodass seine Mama zu einer Schattenpause „gezwungen“ war.
Der Spielplatz in der Nähe war uns beiden etwas zu wühlig, also sind wir lieber nach hause gefahren. Linus war offensichtlich auch schon ganz schön kaputt, denn nach einem kapitalen Heulwutanfall mit für mich nur sehr bedingt nachvollziehbarem Auslöser hat er sich gegen viertel vor sechs quasi selbst ins Bett gebracht.
So hatten Daniel und ich einen ziemlich ruhigen Abend, den wir auch genutzt haben, um über Babynamen zu sprechen… :-)
Linus ist gegen halb neun nochmal aufgewacht und wollte gleich aus der „schönen bunten Schüssel“ Müsli essen. Hach, das fand ich natürlich cool, dass ihm meine Schüssel so gut gefällt, auch wenn ich sie ja eigentlich für mich bemalt habe. Nach etwa einer Stunde konnten wir ihn dann auch zum Weiterschlafen überreden. Viel länger war ich dann auch nicht mehr wach. Nur Daniel, der hat mir fleißig mein neues Handy eingerichtet. Glück gehabt!
Vorfreude!
Ich bin schon soooooo gespannt auf die Kleine.
Du hast recht, mein Schatz, pfleg Dich schön und lass es Dir gut gehen.
Mama