Hallo ihr Lieben, ersteinmal vielen Dank mal wieder für eure Kommentare! Tim, Daniels Kommilitone, hat mir gestern erzählt, dass er hier ab und zu liest und was findet er am Spannensten? Na, die Kommentare! Auch wenn ich jetzt ein bisschen beleidigt sein könnte (bin ich aber nicht :) ), sollte das doch viel eher Anregung für euch sein, hier noch mehr zu kommentieren :)
Da ich zwar tolle Projekte (beziehungsweise mitteltolle Fotos davon) zu posten hätte, ich das aber aus einem ganz bestimmten Grund nicht kann (Aufklärung erfolgt bald), und bei mir auch nichts wirklich Erwähnenswertes passiert ist (mal abgesehen von einem Referat, bei dem ich zuhören musste und am Ende vor unterdrücktem Lachen fast gestorben wäre, und ich wollte doch nicht, dass die Vortragende das merkt – hallo Merit), gibt es heute für euch etwas ganz Besonderes: Mein liebstes Ringelnatz-Gedicht:
Seepferdchen
(von Joachim Ringelnatz)
Als ich noch ein Seepferdchen war,
Im vorigen Leben,
Wie war das wonnig, wunderbar
Unter Wasser zu schweben.
In den träumenden Fluten
Wogte, wie Güte, das Haar
Der zierlichsten aller Seestuten
Die meine Geliebte war.
Wir senkten uns still oder stiegen,
Tanzten harmonisch umeinand,
Ohne Arm, ohne Bein, ohne Hand,
Wie Wolken sich in Wolken wiegen.
Sie spielte manchmal graziöses Entfliehn
Auf dass ich ihr folge, sie hasche,
Und legte mir einmal im Ansichziehn
Eierchen in die Tasche.
Sie blickte traurig und stellte sich froh,
Schnappte nach einem Wasserfloh,
Und ringelte sich
An einem Stengelchen fest und sprach so:
Ich liebe dich!
Du wieherst nicht, du äpfelst nicht,
Du trägst ein farbloses Panzerkleid
Und hast ein bekümmertes altes Gesicht,
Als wüsstest du um kommendes Leid.
Seestütchen! Schnörkelchen! Ringelnass!
Wann war wohl das?
Und wer bedauert wohl später meine restlichen Knochen?
Es ist beinahe so, dass ich weine –
Lollo hat das vertrocknete, kleine
Schmerzverkrümmte Seepferd zerbrochen.