Vor ein paar Wochenenden war der Stoffmarkt Holland mal wieder in Hamburg. Steffi und ich hatten uns wiederum einige Wochen vorher schon fest verabredet, dort gemeinsam hinzugehen. Also hatte ich mir schon einen Plan gemacht, was ich dort gerne kaufen würde. Dieser Markt bietet nämlich eine ziemliche Reizüberflutung. Manche reagieren darauf, indem sie mit Bergen von Tüten heimkehren. Ich reagiere darauf meistens dadurch, dass ich am Ende gar nichts kaufe. Merit würde hier verwundert den Kopf schütteln – aber andererseits kennt sie mich ja nun auch schon lang genug, um sich über dieses Verhalten vielleicht nicht mehr zu wundern ;-)
Mein Plan war also, 1) nach hübschen Flanellstoff für einen Babyschlafsack Ausschau zu halten (leider habe ich dann auf dem Markt nix gefunden, das auch nur annähernd so niedlich war wie das hier) und 2) Wachstuch für eine Schwimmbadtasche für mich zu kaufen. Für Wunsch Nummer zwei wurde ich beim tollen Stand von Kiseki fündig, wo es vor allem japanische Stoffe gab. Nach ausführlicher Beratung mit Steffi und Niklas (der geschlechtsbedingt übrigens einen echten Sonderstatus auf diesem Markt zu haben schien) habe ich mich für ein ganz niedliches Katzenmuster entschieden. Es gab auf diesem Markt soo viele „niedliche“ Muster, aber kein einziges hat mich so sehr angesprochen wie diese Kätzchen. Also mussten sie mit. Auf Niklas‘ Rat hin habe ich mir dann noch ein Set aus breitem Gurtband und dazugehörigen Metall“ösen“ gekauft.
Für das Nähen der Tasche hatte ich noch ein bisschen Zeit, das nächste Mal zum Schwangeren-Aquafit-Kurs bin ich aufgrund unseres Köln-Trips erst zwei Wochen nach dem Markt gegangen. Vorher habe ich mich online noch nach Tipps zum Nähen mit Wachstuch umgeschaut und fand diese Seite von Pattydoo sehr hilfreich. Besonders die Tipps, eine nicht zu kurze Stichlänge zu wählen, Büroklemmen statt Stecknadeln zu nutzen und beim Kleben des Stoffs am Nähmaschinenfüßchen einfach Backpapier zwischen zu legen, haben sehr geholfen.
Im Prinzip habe ich das Wachstuch nur nach Gefühl zugeschnitten (sprich ohne Schnitt, sehr wohl aber mit Lineal und Schneidematte), die oberen Kanten der späteren Tasche einmal nach innen umgeschlagen und mit Zickzackstich festgenäht, dann beide Stücke rechts auf rechts an drei Seiten zu einem Beutel zusammengenäht, einen Boden nach diesem einfachen Prinzip genäht, die Tasche umgenäht und dann meinen Gurtträger angenäht.
Zum richtigen Einfädeln und Festnähen des verstellbaren Trägers habe ich dieses Tutorial von launeland konsultiert.
Es hat alles ziemlich gut geklappt, ging schnell und ich bin sehr zufrieden mit meiner schönen Tasche. Ich hatte absolut nicht den Anspruch, dass sie perfekt wird und der tolle Stoff reißt sowieso alles wieder raus ;-) Der Boden könnte vielleicht etwas breiter sein und eine kleine Innen- oder Außentasche für Shampoo und Co. wäre auch nicht schlecht, genauso wie ein Druckknopf zum Verschließen, aber das lässt sich ja notfalls noch alles nachrüsten. Den Praxistest sowohl im Schwimmbad als auch als Einkaufstasche hat sie auf jeden Fall schon super bestanden :-)