Ich habe mir überlegt, euch hier mal den Beruf des Ergotherapeuten und meine Ausbildung ein wenig vorzustellen, da ich glaube, dass viele gar keine ganz genauen Vorstellungen dazu haben. Ich hatte sie jedenfalls nicht, bevor ich über „Umwege“, nämlich die Physiotherapie, auf Ergotherapie aufmerksam geworden bin. Und erst langsam bekomme ich ein richtig festes Bild von diesem Beruf. Zum Glück habe ich aber auf mein Bauchgefühl und die bis dahin gesammelten Infos vertraut und diese Ausbildung begonnnen. Denn sie bringt mir bisher wirklich viel Spaß.
Ziel der Ergotherapie ist die Handlungsfähigkeit der Kienten. Das hießt, es soll den Betroffenen (wieder) möglich sein, Dinge zu tun, die für sie selbst von Bedeutung sind. Das können Betätigungen aus allen Bereichen des Lebens sein. Für die einen ist es sehr wichtig, ihren Job ausüben zu können und selbst arbeiten zu können. Dafür wollen sie bestimmte Tätigkeiten beherrschen. Für viele ist aber auch die Freizeitgestaltung und das Ausüben von Hobbies besonders wichtig. Das kann von Sport, über Handwerken und Freundetreffen bis hin zum Bedienen der Fernbedienung gehen. Für die allermeisten ist natülich die Selbstversorgung ganz entscheidend: Sich selbst Essen machen können, den Haushalt zu führen oder auch selbst Körperpflege zu betreiben.
Der Klient soll immer möglichst genau sagen, was sein Ziel ist. Und daran wird schließlich mit Hilfe des Therapeuten gearbeitet. Sofern es denn realistisch ist, das Ziel zu erreichen. Wichtig ist noch, dass nicht nur mit Menschen gearbeitet wird, die von Einschränkungen betroffen sind, sondern auch mit Menschen die von Einschränkung bedroht sind. Solche Einschränkungen entstehen durch Unfälle, nach Operationen, durch Behinderungen, durch Verhaltensauffälligkeiten, durch Krankheiten wie Schlaganfall, Demenz, Depressionen, neuroglogische Krankheiten…
Ergotherapeuten arbeiten mit Menschen ab 6 Monaten, nach oben gibt es keine Grenze. Sie arbeiten in (Integrations-)Kindergärten und Schulen, Reha-Kliniken, Tageskliniken, Praxen, Altenheimen, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, im Strafvolllzug, in der Psychiatrie, in Betrieben z.B. zur Arbeitsplatzgestaltung… Ich weiß nicht, ob das schon vollständig ist, aber es gibt auf jeden Fall ein großes Betätigungsfeld.
Und ich finde den Beruf so spannend, weil er sowohl auf Medizin (Anatomie, allgemeine und spezielle Krankheitslehre), als auch auf den Sozialwissenschaften (Psychologie, Pädagogik und Soziologie) basiert. Außerdem ist es ein sehr kreatiever Beruf, da mit Hilfe unterschiedlicher Methoden wie Holzarbeiten, Töpfern, Nähen, Kochen… kreative Therapieeinheiten durchgeführt werden.
Diese Mischung ist genau mein Ding :-).
Ich glaube, für heute ist das erst einmal genug. Nächstes Mal stelle ich euch dann meine aktuellen Unterichtsfächer und die groben Inhalte vor. Hoffentlich war alles halbwegs verständlich und nicht schon von meinen paar Schulwochen so sehr geprägt, dass es total kompliziert klingt. Und ich hoffe, ihr bekommt schon langsam ein genaueres Bild, was ich hier lerne.
Hallo, Eva,
das ist eine gute Idee, dass Du uns mal etwas umfassender erklärst, was denn eigentlich Ergotherapie ist, dann kann ich auf interessierte Nachfragen besser Auskunft geben.
Es freut mich, dass Du Spaß an der Ausbildung hast und ich hoffe auf viele gute Erfahrungen und Erlebnisse für Dich.
Liebe Grüße
Mama