Letzte Woche bekam ich einen ziemlich netten Anruf von meinem Papa, als ich gerade mit einer Freundin durch die Stadt lief. Weil unser heiß geliebter Bulli ziemlich lange in der Werkstatt gewesen war und am Freitag endlich fertig war, musste er natürlich auch mal ein bisschen zur Probe gefahren werden. Also schlug Papa vor, wir beide könnten doch einen kleinen Wochenend-Tripp zu zweit machen…
Was für ein Angebot, ich hab mich echt total gefreut. Zwei tolle Tage nur mit Papa. Unterwegs im Bulli. Absolut gut! Wir entschieden uns für eine Tour zu einem kleinen Wohnmobil-Platz in Rüterberg an der Elbe. In der Umgebung wollten wir dann Wandern gehen. Noch vor der Abfahrt habe ich dieses faszinierende Spinnen-Exemplar in unserem Garten entdeckt, und noch das ganze Wochenende sollten wir unsere Freude an den kleinen Tierchen und vor allem ihren Netzen haben.
Bei der Auswahl der Fotos für diesen Post ist mir übrigens aufgefallen, dass ich gar nicht so viele Bilder gemacht habe, dafür aber fast alle ziemlich hübsch finde :-). Ich kann mich halt immer wieder für Detail-Aufnahmen oder Landschaftsbilder begeistern, mache aber nicht so viele „Moment-Aufnahmen“. Menschen, die gerade irgendwas tun, kommen also eher weniger vor. Aber ich mag meine Bilder trotzdem.
Na gut, gleich ein Gegenbeispiel :-). Unser erster Stopp führte uns direkt auf den Deich in irgendeinem kleinen Ort an der Elbe, wo wir erst einmal Mittagspause machen mussten. Denn wir wählten nicht den direkten oder schnellsten Weg zu unserem Ziel, sondern fuhren ganz gemächlich über die Dörfer. Dadurch bekam ich auch das Gefühl, eine richtige Reise zu machem, obwohl wir zuletzt nur gut 120 km von Hamburg entfernt waren, aber etwa 2-3 Stunden unterwegs gewesen waren.
Einen zweiten Zwischenstop legten wir ein, um von einem recht neuen Holzturm die Aussicht auf die Elbe und ihr Umland zu genießen.
Dabei stieß ich auf interessante Kritzeleien auf dem Turm und fragte mich, ob Lisa schon mal vor mir da gewesen war ;-). Für alle, die diese Geschichte kennen sage ich nur: Torbogen in unserem Flur, Klein-Lisa, Initialen einritzen, noch zwei Striche dazu, aus L wird E…
Irgendwwann waren wir auch schon ne ganze Weile gefahren und wollten dann erst ein bisschen Wandern, um die Sonne und das Tageslicht zu nutzen und anschließend die letzten Kilometer zu unserem Platz zu fahren. Also parkten wir den Bulli in Tießau, einem Dorf etwa 7 km entfernt von Hitzacker und wanderten durch Wälder und entlang der Elbe nach Hitzacker rein. Dort aßen wir ein kleines Eis und wanderten danach zügig über einen anderen Weg zurück zum Auto, weil wir doch ein wenig in Sorge waren, sonst ganz im Dunkeln beim Platz für die Nacht anzukommen.
So spät wurde es aber zum Glück gar nicht und wir kamen noch in der Abendsonne beim Wohnmobilstellplatz in Rüterberg an. Das ist ein wirklich sehr überschaubares Grundstück mit Platz für etwa 10 Wohnmobile, zwei kleinen Bädern mit Toilette und Dusche und einem seperaten WC. Dann gibt es natürlich einen Trinkwasseranschluss und außerdem eine kleine Hütte, in der man sich gemütlich hinsetzen kann, Kaffe oder heißes Wasser zubereiten kann, vorhandene oder mitgebrachte Lektüre genießen kann, selbstgekochte Marmelade kaufen kann, und wo es einen Kühlschrank voll mit Getränken zum Selbstkostenpreis gibt.
Wir aßen noch ein einfaches Abendbrot, aber mit Rührei und Pfeffrminztee vom Dragonfly :-) und gingen nach einer heißen Dusche und einem Feierabendbier doch schnell schlafen. Im Bulli :-).
Der Sonntag schenkte uns noch einmal ordentlich Sonne und wir konnten noch eine Wanderung direkt in der Gegend des Platzes machen. Dabei begegneten wir so vielen Tieren, Raupen, Pilzen, Rehspuren, von Biebern gefällten Bäumen, Schlangen, Echsen und anderen natürlichen Sehenswürdigkeiten. Es war so vielseitig und wirklich total beeindruckend.
Nachmittags kehrten wir noch bei einem kleinen Landgasthof ein und aßen ein leckeres, warmes Mittagessen. Danach waren wir von Wind, Sonne und vollgeschlagenen Bäuchen ganz schön müde. Also ging es schließlich wieder ganz gemütlich über die Dörfer zurück Richtung Hamburg. Es ist wirklich unglaublich, wie lang und erholsam einem zwei Tage und eine Nacht erscheinen können. Wie ein richtiger Urlaub. Ich bin jedenfalls ganz erholt und voller Eindrücke und Erinnerungen.