(geschrieben am 8.3.2023) Gestern war ich nicht ganz so früh wach. Gegen acht stand ich auf. Bald kam Elin hinzu und leistete mir auf dem Kuschelsofa Gesellschaft. Wir überlegten, was wir so machen könnten. Schließlich starteten wir ein kleines Zeichenprojekt und illustrierten gemeinsam einige der Tiere, die wir am Montag im Wildpark gesehen hatten. Dafür suchten wir uns meist Fotos aus dem Internet, die wir zum Abzeichnen als Referenz nutzen konnten. Die Mäuse hat Elin aber ganz frei gezeichnet :-)
Irgendwann gab es Frühstück und danach ein bisschen Fernseh/Lesezeit. Da das Wetter am Vormittag eher ungemütlich war (stürmische Böen und Schneeregen), planten wir, gegen 13 Uhr zu unserer Radtour aufzubrechen. Da blieb noch Zeit für eine Runde Karak, das Spiel hat Linus von seinem Patenonkel zum Geburtstag bekommen :-)
Mit Handschuhen, Schal, Mütze, Regenhosen bzw. Schneeanzug ausgestattet, haben wir uns dann auf die Räder gewagt. Von Salem aus sind wir immer an Seeufern entlang durch den Wald nach Seedorf geradelt. So eine Radtour hat familiär immer noch ein bisschen Herausforderungen zu bieten, allein, weil Elins Rad mit unseren einfach nicht so mithalten kann und sie am Anfang darüber manches Mal sehr frustriert war. Linus nimmt das immer sehr geduldig hin, ich bemühe mich (auch wenn es nicht immer gelingt), und zum Glück ist Daniel der weltbeste Kinderradelanschieber. So besserte sich Elins Laune später auch nachhaltig. Die Strecke war wirklich wunderschön und abwechslungsreich. Außerdem hatten wir ganz viel Sonnenschein.
Seltsamerweise trafen wir auch nahezu keine Menschen. Eigentlich nur ein Pärchen mit Hund in Salem, danach dann erst wieder jemanden in Seedorf. Im Sommer sieht das sicher ganz anders aus hier.
Leider mussten wir dann in der zweiten Hälfte ein Stück Strecke fahren, das wesentlich ungeschützter lag als die tiefgelegenen, vom Wald geschützten Wege an den Ufern. Der Wind war wirklich ausgesprochen biestig und die Kinderhände trotz Handschuhen keine würdigen Gegner. An einer besonders gemeinen Landstraße, auf der uns der Wind von vorne anstürmte, änderten wir deswegen kurzerhand den Plan. Die Kinder und ich suchten und fanden hinter einem Holzstapel Windschutz und Daniel fuhr schnell zur Ferienwohnung, um uns dann mit dem Auto samt Fahrradträger abzuholen. Das war definitiv die richtige Entscheidung.
Auf dem Rückweg sahen wir aus dem Auto heraus mehrere große Greifvögel, die wie Kaninchen locker verteilt auf einem frisch gepflügten Feld auf dem Boden saßen. So viele Greifvögel so nah beieinander habe ich noch nie gesehen. Sehr wahrscheinlich waren es Mäusebussarde, habe ich gerade recherchiert, denn die fressen durchaus auch Regenwürmer. Spannend!
Spontan fuhren wir noch beim Hofcafé im Ort vorbei, um Kuchen zu kaufen. Nach der Tour war das eine schöne Belohnung.
Den Rest des Tages ließen wir sehr gemütlich angehen, mit sehr viel gemeinsamen Trashfernsehen gucken. Mich lockte allerdings der schöne Abendhimmel doch nochmal nach draußen an den See. Da das Wetter für heute deutlich bewölkter angesagt ist, bin ich im Nachhinein doppelt froh, dass ich mich noch einmal aufgerafft habe. Die Aussichten waren zu schön.
Zum Abendessen bereiteten Elin und ich Pellkartoffeln mit Ziegenfrischkäse -Quark-Dipp zu. Außerdem gab es einen großen grünen gemischten Salat. Danach war es schon ziemlich spät, sodass ich kurz danach mit dem Vorlesen startete. Daniel und ich wechseln uns jeden Abend ab und jede/r hat ein festes Buch. Ich habe aktuell den Jackpot gezogen, denn ich darf den ersten Harry-Potter-Band vorlesen! Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Und immer noch finde ich, dass J.K. Rowling einfach unglaublich gut schreiben kann. Die deutsche Übersetzung ist auch sehr gut, es ist ein Genuss, das Buch vorzulesen. Immer denke ich zu Beginn, dass das Kapitel ja schon ein bisschen lang sei. Aber dann macht es mir gar keine Mühe, bis zum Ende zu lesen (und das ist leider längst nicht bei allen Büchern so, die ich vorlese!).
Danach kuschelte ich mich zu Daniel uns Bett. Wir schlafen übrigens im kleinen Schlafzimmer mit einem französischen Bett, weil die Kinder sich ins große Schlafzimmer verliebt hatten. Linus fragte gestern Abend ganz erstaunt, ob wir denn überhaupt genug Platz hätten darin zu zweit. Ha! Bis in den Sommer 2016 war unser Bett 1,40m breit, und Linus, der kleine Keks, schlief oft genug noch mit da drin. Im ziemlich schwangeren Zustand bestand ich dann aber auf ein breiteres Bett, da ich weise voraussah, dass zukünftig durchaus auch mal vier Personen darin Platz finden müssten. Deshalb stellt dieses Bett hier im Urlaub für mich und Daniel überhaupt kein Problem dar :-)