Am Montag Vormittag hatte ich ein Linus-Date. Morgens haben wir zusammen Elin zur Kita gebracht. Auf dem Rückweg meinte Linus, dass es ja sehr windig sei und wir ja vielleicht Drachen fliegen lassen könnten. Also sind wir zuhause nur kurz reingehüpft, haben seinen kleinen Taschendrachen sowie Kuchen und etwas zu trinken als Proviant eingepackt und sind zum Stadtpark gedüst. Dort war es grau und böig und wir haben es tatsächlich geschafft, den Drachen ein bisschen steigen zu lassen. Danach haben wir auf dem menschenleeren Stadtparkspielplatz diverse Kaufmannsschiffe gekapert. Eins hatte sogar eine riesige ins Deck eingelassene Badewanne, wo wir –na? – ein Schaumbad nehmen konnten :D
Leider hatten wir schon um 12 einen Termin beim Kinderarzt zur U8. Ich hätte viel lieber noch länger mit Linus gespielt und Abenteuer erlebt und werde ganz bald wieder ein Einzeldate mit ihm organisieren. Das hat nämlich richtig Spaß gemacht und er hat es sichtlich genossen. Die Untersuchung zur U8 war in Ordnung, auch wenn der Arzt so schön meinte, Linus sei ja „selektiv kooperativ“ gewesen ;-) Ich hingegen war froh, dass er fast alles mitgemacht hat. Das Abhören war auch nicht mehr schlimm, weil ich auf seinen vorherigen Wunsch den Arzt gebeten hatte, das Stethoskop anzuwärmen. Auf die Frage, womit er denn lieber spiele in der Kita, mit Autos oder mit Puppen, meinte er: „Mit Bausteinen.“ Jo. Am allerliebsten spielt er dort nämlich gerade mit den sogenannten Plussteinen, aus denen er wirklich sehr komplexe Gebäude baut.
Insgesamt ist er sowieso eher so der Typ Konstrukteur. Er erzählt uns gerne etwas über ausgedachte Maschinen, oder ist selbst ein Roboter mit unterschiedlichsten Funktionen. Zur Zeit sehr beliebt: der Schneideroboter. Seit ein, zwei Wochen malt und zeichnet er auch sehr gern und dabei kommen dann auch eher Maschinen, Fahrzeuge oder Gebäude denn Bäume, Menschen oder Tiere heraus. Obwohl: Schnecken und Tausendfüßler mag er. Beim Tuschen findet er es am allerspannensten, Farben zu mischen. Auch Kneten steht gerade hoch im Kurs.
Das Goldene ist eins von seinen Gebäuden :)
Natürlich sind wir inzwischen an seine Redefreude gewöhnt. Nicht selten spielt er irgendwo ganz allein und versunken und erzählt sich dabei selber eine lange, lange Geschichte. Bei korrekt angewandten Wendungen wie „Tja, da hat sich das Blatt wohl gerade gewendet!“, „Papa, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, war die Platte so dick“, oder „Mama, da habe ich mich aber sehr gewundert, als es doch wieder schneite!“ staune ich allerdings immer noch.
Am Mittwoch im Entwicklungsgespräch mit Linus‘ Bezugserzieher in der Kita sagte dieser mir, dass er es gut findet, dass Linus auch ganz klar sagt, wenn er etwas nicht möchte. Das können wohl längst nicht alle Kinder, sie würden sich das nicht trauen oder es wäre ihnen peinlich. Aus der Perspektive hatte ich das noch gar nicht so konkret betrachtet und ich muss sagen: Ich finde das auch gut.
Ach, es ist so spannend mit so einem großen Jungen! Und es wird immer besser :-)
Ich finde Linus ganz schön super. Bei jeder passenden und nur halb passenden Gelegenheit erzähle ich stolz was von meinem tollen Neffen. Er beeindruckt mich immer wieder und ich liebe solche Geschichten, die ihr von ihm erzählt.
Viel Spaß beim nächsten Einzeldate. :-)