Wie meldet man sich wieder zu Wort, wenn man über anderthalb Jahre in der Versenkung geblieben ist, und keinen Schwertfischeintrag geschrieben hat? Was findet man für eine Überschrift für ein Thema, das einem so unglaublich wichtig war und Monate lang Tag für Tag beschäftigt und glücklich gemacht hat, das einen Anstrengungen und Nerven gekostet hat und schließlich in einem grandiosen Fest gemündet ist? Wie beginnt man zu schreiben, wenn man von seiner HOCHZEIT berichten möchte? Ich beginne im Januar diesen Jahres…
… im Modehaus Schumacher in Linau, wo ich mir, in Begleitung der besten Beraterinnen überhaupt, mein Brautkleid kaufte. Meine Güte, war das aufregend, ging das schnell und war das eine emotionale Angelegenheit. Damit wurde alles so echt, so richtig echt! Wir würden heiraten!
Eine Beraterin fehlte allerdings, nämlich meine liebe Janina. Die konnte leider nicht dabei sein. Dafür war aber schon Elin mit von der Partie, wenn sie die meiste Zeit auch geschlafen hat. Und Marie hat sich glücklicher Weise noch 2 Tage Zeit gelassen, bis sie auf die Welt kommen wollte, so dass Lisa auch mit dabei sein konnte.
Von da an ging es rasant weiter mit Vorbereitungen und Planungen. Es war gar nicht einfach, einen Anfang zu finden. Nach der Budget-Planung, die laut jedem von mir gelesenen Hochzeitsplaner ganz besonders wichtig sei, fanden wir eine Location zum Feiern, die an einem geeigneten Termin noch für uns frei war, und an dem auch der Pastor Zeit haben würde. Danach konnten Safe-the-date Karten gestaltet, und mit den passenden Briefmarken, die Papa für uns entdeckte und bestellte, verschickt werden.
Im März gingen wir schließlich zum Standesamt Lippstadt, um uns für unsere Trauung am 31.08.2017 um 12 Uhr anzumelden.
Ich war gerade von einer 5-tägigen Fortbildung in Hamburg zurück gekommen und sowieso voller Glücksgefühle, da auch beruflich eine Veränderung anstand und ich am nächsten Tag in einer Ergotherapie-Praxis in Lippstadt anfangen würde zu arbeiten. Nach unserer Anmeldung bei einem sehr netten und witzigen Standesbeamten, hatten wir Gelegenheit, einen Blick ins Trauzimmer zu werfen und dieses besondere, etwas verstrahlte erste Selfie als offiziell angemeldete Verlobte zu machen.
Die Ringe kauften wir uns bereits relativ früh. Wir klapperten einige Juweliere ab und schauten auch im Internet nach etwas passendem. Fündig wurden wir schließlich bei einem kleinen Juwelier in Lippstadt, wo ich mich, nachdem wir schon diverse Ringe anprobiert hatten und uns der Verkäufer schließlich noch „einen ganz besonderen“ Ring zeigen wollte, augenblicklich in eben diesen Ring verliebte. Es war Liebe auf den ersten Blick, und so überlegten wir nicht mehr lange, sondern entschieden uns zu meinem freudigen Erstaunen spontan.
Einige Wochen später mit den gerade abgeholten Ringen in der Tüte.
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Auf dem Mittelaltermarkt kauften wir uns eine Ringschale, die eigentlich für Seife gedacht ist. Ich finde sie großartig, und die Löcher in der Schale waren praktisch für die Schleifen. Der Bezug zum Mittelaltermarkt war außerdem für uns beide besonders schön.
Viel Vorbereitungszeit verbrachte ich mit der Auswahl von Pappen, Papieren, Schriftarten und -farben. Ich habe geschnippelt und gebastelt, geklebt und formatiert.
Die Fernbedienung am Rand des Bildes ist ein lustiger Hinweis auf die unzähligen Stunden „Vier Hochzeiten und eine Traumreise“ sowie „Zwischen Tüll und Tränen“, die neben meinen Vorbereitungen rauf und runter liefen.
Fürs Standesamt brauchte ich natürlich auch noch ein Outfit. In einer kleinen Boutique direkt gegenüber von meiner neuen Arbeitsstelle, fanden Tim und ich zufällig das passende Kleid. Ich war erst unschlüssig, doch Tim überzeugte mich, dass das Kleid sehr hübsch sei und mir gut stehe. Und was kann ich mehr wollen, als meinem Bräutigam zu gefallen? Ja klar, mir musste es auch gefallen. Aber Tim hat ein gutes Auge und ich kann seinem Urteil vertrauen. Und dann war ich auch sehr zufrieden mit der Wahl.
Ein weiteres großes Projekt, das vor allem Anna beschäftig hat, war der „Luxuslappen“: Mein wunderschöner Braut-Bolero, den sie mir gestrickt hat. Zusammen suchten wir die passende Wolle dafür aus, ein sehr feines Alpaca-Seiden-Garn.
In der U-Bahn auf dem Weg dorthin guckte Elin noch etwas skeptisch aus dem Tragetuch bei mir raus.
Nach erfolgreichem Kauf war die Stimmung im Café dann schon sehr viel ausgelassener :-)
Farbproben auf Annas Kleid und neben Daniels Anzug.
Tim brauchte selbstverständlich auch das richtige Outfit. Ich musste ihn ein bisschen dazu ermutigen und „schubsen“, dass wir mal in ein Geschäft gehen sollten. Also recherchierte ich Geschäfte im Umkreis, und bugsierte Tim dort hin. Und ich finde, er sieht toll aus im Anzug, mit Weste und allem drum und dran. Letzen Endes entschied er sich allerdings für eine Fliege, ansatt für ein Plastron, aber auch das sah schon sehr gut aus.
Die Vorbereitungszeit schritt zügig voran. Einerseits war ich erstaunt, wie schnell die Zeit verging und konnte es trotzdem gar nicht mehr abwarten, bis es soweit war. Andererseits wollte ich diese einzigartige Vorfreude auskosten und genießen, und wollte nicht, dass es so schnell ging.
Zwischendurch durfte ich noch mal zum Kleid, um Anpassungen vorzunehmen. Dabei zeigte sich, dass die Haare fleißig länger und länger wurden. :-)
Vergleichsbilder Januar und Mai
Diesmal war auch Janina mit dabei.
Weitere Vorbereitungen steckte ich in kleine Details für die Feier, wie in unsere Cadybar.
Kleine Gläser sollten für jeden Gast zur Verfügung stehen, damit man sich von der Candybar eine Auswahl an Süßigkeiten einpacken und nach der Feier mit nach Hause nehmen konnte.
Der richtige Sekt fürs Anstoßen nach dem Standesamt musste probiert werden…
… Schuhe fürs Standesamt-Outfit wurden auch noch benötigt…
… es wurden Liederzettel entworfen, mit Papa diskutiert und formatiert, gedruckt und gefaltet
… und Kuchen für den Empfang nach dem Traugottesdienst bei den lieben Freundinnen und Verwandten erbeten.
Es wurde noch so viel mehr geplant und bedacht, soviele Entscheidungen getroffen, Ideen gesammelt und zum Teil wieder verworfen. Es wurden die richtigen Einladungen verschickt und in Lippstadt sogar persönlich verteilt, wir haben mit der Location alles abgesprochen und abgestimmt, mit dem Pastor besprochen, wie der Gottesdienst gestaltet werden würde, wir haben Tanzstunden zur Auffrischung unserer Rumba genommen, Blumen mit der Floristin besprochen und ausgewählt, Kleinigkeiten besorgt und Accessoires gekauft, Tims Anzug angepasst und abgeholt, und und und.
Einen Probetermin beim Friseur hatte ich natürlich auch. Das Ergebnis auf diesem Foto ist nicht sehr überzeugend. Zum Glück hatte ich Miri dabei, die mich unterstützte und der Friseurin nachdrücklich klar machte, dass wir erst gehen würden, wenn wir ein mich zufriedenstellendes Ergebnis hätten.
Im August, drei Wochen vor der Hochzeit, besuchte uns meine liebe Lena in Lippstadt, um uns ihren neuen Freund Daniel vorzustellen. Es kam mir sonderbar vor, dass sie so kurz vor der Hochzeit extra noch mal kommen wollte, aber so richtig misstrauisch war ich nicht. Umso überraschter war ich dann, als ich Freitagabend nach der Arbeit von ihr aufgefordert wurde zu packen. Sie nehme mich jetzt mit. „Ahja, so sieht das also aus!“ dachte ich mir. Also packen, ein bisschen jammern wegen der unerwarteten Veränderung meiner Wochenendpläne und der Aussicht auf vermutlich 3 Stunden Autobahnfahrt am Freitagabend. Keine Chance, ich musste mit ;-). Und ich wollte natürlich mit, konnte ich mir schließlich denken, worauf das alles hinaus lief: Auf einen wunderbaren Junggesellin-Abschied in Hamburg, der genau richtig für mich geplant worden war und der einfach toll war.
Mit meinen allerallerliebsten Trauzeuginnen. Und mit Krone! Ist die nicht toll!!!
Eine Woche später führte mich der Weg noch einmal nach Hamburg. Zwei Wochen vor der Hochzeit holte ich zusammen mit Mama das Brautkleid aus dem Geschäft ab. Es wurden noch einmal, zweimal, fünfmal Änderungen gemacht, ich war pingelig, ich gebs zu. Aber die Schneiderin war geduldig, und Mama beruhigte mich gekonnt.
Den Bolero hatte Anna inzwischen auch fertiggestellt, so konnte ich alles zusammen anprobieren. Perfekt!
Die Hochzeit konnte kommen!
So viele Bilder wie du hast, da musstest du doch einfach einen Blogpost schreiben! :-) Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
Liebe Eva, auf diesem Wege alles Gute zu eurer Hochzeit und alles Liebe für euch beide auf euren gemeinsamen Wegen!
Deinen Blogpost finde ich ganz wunderbar, er hat mich direkt in die Zeit zurück versetzt als ich in deiner Situation, all die Vorbereitungen, die kraft kosten aber gleichzeitig ganz wunderbar sind!!
Freue mich ebenfalls sehr auf die Fortsetzung.
Viele liebe Grüße Melanie
Wie schön, das alles noch mal in einer Chronik zu lesen und zu sehen. :-) Besonders gut gefällt mir das Wort „Luxuslappen“. :-D Danke, dass du uns hier nochmal mit in Erinnerungen schwelgen lässt, liebste Schwasine.
Liebe Eva, du hast mich neugierig gemacht als du mir hiervon erzählt hast. Also schwubdiewups – klick – hier bin ich :) Es ist sehr lange her, dass ich den Blog eines anderen gelesen habe. Ich danke dir für den Einblick in einen deiner glücklichsten Momente – und hoffe das diesem noch endlos viele folgen. ♡
Hey Eva, das ist wirklich ein schöner Post :) So hab ich auch nochmal Bilder sehen können, die ich entweder noch nicht gesehen hab oder von Ereignissen, bei denen ich nicht dabei war :)) Freue mich auf Weiteres ;)