Es stimmt natürlich nicht. Aber trotzdem weiß ich heimlich, dass Daniel und ich den Frühling mit nach Hamburg gebracht haben.
Am Freitag vor unserem Heimflug saßen wir in einem Straßencáfe in Pylos, mit Cappuccino, Zitronenlimonade und griechischem Gebäck. Neben einem gigantischen Stück Baklava haben wir hier das erste Mal Galaktoboureko gegessen, eine Art fester Grießbrei in Filo-Teig gebacken. Daniel checkte uns mithilfe des Café-Wifi online ein und wagte dabei noch einen kurzen Blick auf das Hamburger Wetter: Sieben Grad und Nebel! Wir freuten uns diebisch, gemein, wie halt Sonnenurlauber so sind, die heimlich doch immer Angst haben, dass es im Heimatland gerade mindestens genauso schönes Wetter sein und sich die ganze Reisestrapaze nicht gelohnt haben könnte (was für ein Schwachsinn!).
Die Wettervorhersage hatte sich nicht wesentlich verändert, als wir Samstag bei wolkenlosen 24 Grad in Athen ins Flugzeug stiegen. Nur Wolken und Regen waren anscheinend noch dazugekommen, zumindest zeigte das der Bildschirm von Swiss-Air so an.
In Hamburg selbst angekommen, konnten wir aber von der S-Bahn aus die glutrote Sonne beim Untergehen bewundern. Und Schnee lag auch keiner mehr! Das letzte Häufchen im Garten meiner Schwiegereltern war just an diesem Tag weggeschmolzen – unter dem strömenden Regen, der einige Stunden vorher gefallen war.
Die nächsten Tage war es einfach nur herrlich in Hamburg – und der Trend hält an: Überall sprießt grünt und blüht es wie verrückt, bei zum Teil regelrecht sommerlichen Temperaturen. Deswegen gibt es heute zur Abwechslung mal nicht nur Bilder aus Griechenland, sondern auch aus dem schönen Hamburg.
Aus dem Winterschlaf erwacht, kann ich mich wieder ganz neu in meine Heimat verlieben.