Am Sonntag haben Daniel und ich auf ganz wundervolle Weise den September begrüßt: Wir sind in die Fischbeker Heide gefahren! Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, die Heideblüte sehen zu wollen, und zum Glück konnte ich Daniel mit einer Fahrradtour und einem Picknick ködern, mich zu begleiten. Leider ist es doch schon ein bisschen zeitaufwendig, die Fischbeker Heide zu erreichen: Von Barmbek aus fährt man mit der S1 bis Hauptbahnhof und dann noch einmal mit der S3 bis nach Neuwiedenthal oder Neugraben. Wir waren also gut eine Dreiviertelstunde unterwegs, bevor unsere Radtour überhaupt startete. Wäre die Anfahrt nicht so lang, wäre ich bestimmt viel öfter dort, denn dieses Naturschutzgebiet ist wirklich zauberhaft schön!
Bevor ich dann tatsächlich die Heide bewundern konnte, musste ich mich noch so manchen verdammt steilen Waldweg hochkämpfen. Daniel war mit seinem leichten Mountainbike mit den Profilreifen voll in seinem Element. Ich aber hatte das schwerere Rad plus Picknickdecke und reichlich gefüllter Provianttasche zu bewegen – so blieb das „Packpferd“ so manches Mal ein Stückchen zurück oder musste geschoben werden. Umso stolzer war ich auf jede Steigung, die ich fahrend bewältigte :-)
Eigentlich war es ganz gut, dass wir zunächst eine ganze Weile im Wald unterwegs waren. Zum einen war der auch sehr, sehr schön, mancherorts regelrecht verwunschen mit uralten Buchen und üppig wuchernden Farnen, durch die die Spätsommersonne grüngolden leuchtete. Zum anderen war es hier wunderbar kühl, sodass sich mein hochroter Kopf recht schnell wieder abkühlen konnte.
Aber was meint ihr, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich tatsächlich die ersten violetten Blüten durch die Bäume blitzen sah! Die Heide! Eine ganz besondere Landschaft mit einem einzigartigen Zauber. Der Wind wehte uns hier plötzlich herrlich warm entgegen und die Luft war regelrecht blütenduftgeschwängert. Wäre ich eine Biene gewesen, ich hätte mich restlos überfordert gefühlt.
Nun war nur noch das Luxusproblem zu überwinden, den richtigen Rastplatz auszuwählen. Zum Glück habe ich eine kleine abseitsliegende Mulde gefunden, wo wir uns ein herrliches Plätzchen unter einem Eichenbäumchen zurechtmachen konnten. Dort waren wir vor den Blicken der Spaziergänger verborgen und hörten kein einziges Auto – nur das Rauschen der Blätter und das Summen der Bienen in den Heidesträuchern. Es war fast, als wären wir ganz allein.
Dort unser Picknick zu genießen (danke Lisa und Basti für die leckere Kürbissuppe, die wir uns in einer Thermoskanne mitgenommen hatten), aneinandergekuschelt in der Sonne ein kleines Schläfchen zu halten, ein paar Maschen zu stricken (und meine Wolle passte perfekt zu dem Erinnerungssträußchen, das ich mir gepflückt habe!), das war einfach wunderbar.
Müde und mit schweren Beinen, vor allem aber mit vielen, vielen neuen Eindrücken sind wir schließlich wieder nach Hause gefahren. Was für ein schöner Tag!
Oh Anna, was für ein schöner Beitrag! Da bin ich gleich viel weniger wehmütig, dass der Sommer sich seinem Ende neigt. Denn ich freue mich schon auf wunderschöne Fotos, die du vom goldenen Herbst machen wirst. Bei diesem Ausflug wäre ich auch zu gerne dabei gewesen, aber dann wäre es natürlich nicht so romantisch geworden. Das Bild von dem Birkenstamm gefällt mir besonders gut!
Lisa
Liebe Lisa,
sollte man einen fahrradfaulen Freund haben, kann man auch ganz wunderbar und bequem auf einen der Parkplätze direkt am Naturschutzgebiet fahren (z.B. Schnuckendrift), dort parken und mit minimalem Spazieraufwand einen super Picknickplatz erreichen :-)
Ich freue mich, dass dir der Beitrag so gut gefallen hat, es war aber auch zu schön dort!