Bevor alle im adventlichen Lebkuchen- und Dominosteine-Wahn versinken, möchte ich euch noch gern dieses tolle Rezept ans Herz legen. Im Gegensatz zu den oben genannten üblichen Verdächtigen ist dieses sogar quasi gesund: Schließlich ist Gemüse drin! Na ja, so richtig gesund ist es vielleicht nicht, dafür aber wirklich köstlich und nur zu gut dazu geeignet, dunkle Novembernachmittage und -abende zu versüßen (Dezemberabende bestimmt auch). Außerdem schmeckt es nicht nur gut, sondern sieht so aus, als würde es gut schmecken. Und duftet natürlich himmlisch. Was will man mehr?
Zucker – zumindest ist das die Antwort, die in der Beschreibung zum ursprünglichen Rezept auf dem amerikanischen Foodblog Smitten kitchen (http://smittenkitchen.com/blog/2012/10/pumpkin-cinnamon-rolls/) gegeben wird : „The result is definitely a sweet bun. If you’re more sugar cautious, you could definitely dial back the dough’s and filling’s sugar by 1/4 cup. Then again, these are pumpkin cinnamon rolls, so maybe a little extra indulgence is in order.“
Wenn der Süßegrad in einem amerikanischen Rezept so explizit angesprochen wird, dann werde ich sehr vorsichtig. Viele amerikanische und englische Backrezepte, die ich in den letzten Jahren gebacken haben, neigen sowieso schon zum Nahezuzusüßsein, auch ohne Warnhinweis. Dementsprechend habe ich die Zuckermenge entsprechend reduziert – und finde immer noch, dass diese Schnecken es in sich haben. Besonders toll ist, dass sie zum Backen dicht an dicht in eine Form gesetzt werden, sodass sie eigentlich nur oben und unten eine Kruste bilden. Ansonsten sind sie herrlich fluffig und matschig zugleich (wenn ihr versteht, was ich meine). Das Frosting ist meiner Meinung nach absolut nicht optional, sondern ein Muss. Dadurch wird es aber auch fast zwingend, dass man ungesüßten Tee oder Kaffee dazu trinkt… :-)
Also, was meint ihr, sehen die nicht wirklich zum Reinbeißen aus? Und so schmecken sie auch, versprochen. Hier das Rezept:
16 bis 18 Schnecken
Für den Teig:
55 g Butter (+30g Butter für die Füllung)
120 ml warme Milch
2 1/4 TL Trockenhefe
440 g Mehl
50 g brauner Zucker
1 TL Salz
1/2 TL Zimt
1/4 TL frisch geriebene Muskatnuss
1/8 TL Kardamompulver (optional)
1/4 TL gemahlener/frisch geriebener Ingwer
160 g Kürbispüree (Einen kleinen Hokkaido entkernen und in kleine Würfel schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im Ofen bei 180°C ca. 15-20 Minuten backen, bis die Stücke ganz weich sind. Die Stücke ein wenig abkühlen lassen, mit dem Stabmixer und etwas Wasser pürieren (notfalls kann man sie sicher auch mit der Gabel zermatschen), bis man Püree hat)
1 großes Ei
Füllung:
145 g brauner Zucker
1/8 TL Salz
2 TL Zimt
Frosting:
115 g cremiger Frischkäse
30 ml Milch oder Buttermilch
240 g Puderzucker, gesiebt (ich glaube, ich hab da weniger genommen, macht es einfach nach Gefühl)
Butter schmelzen. Warme Milch und Trockenhefe in einer kleinen Schüssel zusammenrühren. Wenn sich nach 5 Minuten Blasen auf der Oberfläche gebildet haben, ist die Hefe in Ordnung. Sonst brauchst du eine neuere Packung. In einer Mixschüssel Mehl, Zucker und Gewürze mischen. 55g geschmolzene Butter dazugeben, gut vermischen. Dann Hefemilch, Kürbispüree und Ei dazugeben, sehr gut durchmischen. Den Teig etwa 5 Minuten (ggf. mit der Hand) gut durchkneten. Den Teig in eine große, geölte Schüssel geben, abdecken. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen (das Teigvolumen sollte sich etwa verdoppeln).
Eine große runde Springform (28 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen. Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben, Teig daraufgeben und ebenfalls mit Mehl bestäuben. Teig zu einem Rechteck ausrollen (ungefähr 40 x 30cm). Teigrechteck mit der restlichen Butter bestreichen. Zucker, Zimt und Salz vermischen, über den Teig streuen. Den Teig von der langen Seite her vorsichtig aufrollen (geht noch besser mit vier Händen :-) Mit einem geriffelten Messer (z.B. einem Brotmesser) ohne Druck 2,5 cm breite Stücke von der Teigrolle “absägen”. Die Schnecken in die vorbereitete Form geben. Sie dürfen ruhig ganz nah aneinander sein! Dann die Form mit einem Handtuch abdecken und die Schnecken nochmal 45 Minuten gehen lassen.
Den Ofen auf 175°C vorheizen. Für das Frosting den Frischkäse aufschlagen, bis er schön locker ist. Puderzucker dazugeben, gut vermischen. Milch langsam dazu geben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Die Schnecken 25 Minuten backen, bis sie schön fluffig und goldgelb sind. Form aus dem Ofen nehmen, auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Das Frosting auf die Schnecken geben. Am besten noch warm genießen :-)
Sie sehen wirklich zum Hineinbeißen aus. Obwohl mich der Kürbis noch ein kleines wenig abschreckt. Schmecken sie nicht zu gemüsich? Wenn du verstehst, was ich meine?
Aber die ganzen Gewürze klingen super. Vor allem das Kardamom-Pulver. :)
nee, Eva, die schmecken gar nicht „gemüsich“ :) superlecker, fluffig, ein wenig „kletschig“ (saftig) mit einem ganz tollen Aroma. Wüsste man nicht, dass da Kürbis drin ist würde man es auf Anhieb nicht wirklich herausschmecken, würde ich sagen. Unbedingt ausprobieren!