Am Freitag abend wusste ich nicht so recht, etwas mit mir anzufangen. Ich hatte noch den ganzen Abend vor mir, Daniel war nicht da und einfach nur zuhause bleiben fand ich langweilig. Was tut man in so einer Situation? Ganz klar: man fährt mit der S-Bahn zu Ikea. Ich sehe ein, dass es bestimmt sinnvollere oder auch nettere Dinge gibt, mit denen sich ein Freitagabend in Hamburg versüßen lässt, als dem blinden Konsum zu verfallen. Aber irgendwie wird der einem bei Ikea immer so nett untergeschoben, dass ich da trotzdem einfach gern mal wieder hin wollte. Und ich hatte auch eine ganz konkrete Liste. Außerdem habe ich absolut nicht das Klischee erfüllt, mit einer konkreten Liste hinzufahren, die darauf stehenden Dinge alle nicht zu bekommen/zu finden und dann mit 25 ungeplanten Kleinsteinkäufen wieder nach hause zu fahren. Ganz im Gegenteil: Ich wollte einen Bilderrahmen für meine Bleistiftzeichnung kaufen (die immerhin das Format A3 hat), ein Tablett, das ich mal auf einem anderen Blog gesehen hatte und schon seit ungefähr Anfang Dezember gern hätte, Leuchterkerzen für unsere neuen Kerzenständer, eventuell Stoff für Gardinen/eine Tischdecke/andere Nähprojekte und noch Geschirrhandtücher.
Als ich um halb zehn über den schwachbeleuchteten, spiegelglatten Fußweg zur Bushaltestelle schlitterte (denn der noch schlechter beleuchtete, noch schlechter gestreute Weg über die Straßenbrücke bis ganz zur S-Bahnhaltestelle (normalerweise knapp 8 Minuten) kam mir mit meinen Einkäufen beladen (und somit nicht mehr fähig mich im Falle eines Sturzes mit beiden Händen abzufangen) ausgesprochen bedrohlich vor), konnte ich tatsächlich fast alle meine Punkte von der Liste streichen. Nur Geschirrtücher hatte ich nicht gefunden. Immerhin: Nicht ein einziger ungeplanter Kauf hatte sich eingeschlichen :-) Irgendwie war es ein leicht surreales Gefühl „mitten in der Nacht“ mit einem Tablett, einem großen Bilderrahmen, 20 Leuchterkerzen und einer Tüte mit Stoff bepackt erst als einziger Fahrgast im Bus zu sitzen und dann an der Haltestelle Billwerder-Moorfleet etwas argwöhnisch die anderen Gestalten auf dem Bahnsteig zu beäugen, die sich bestimmt auch fragten, wer in einer so kalten, glatten, dunklen Nacht auf die seltsame Idee kommt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Ikea zu reisen, anstatt sich mit Vorglühen auf den Kiezbesuch vorzubereiten ;-)
Das also ist meine Vorstellung von einem nächtlichen Abenteuer. Was mir einen sehr langweiligen Grundcharakter bescheinigt. Whatever. :-)
Hallo Anna,
das Tablett find ich super! :-) Hast du mal von Pylones gehört? Das ist irgendwie ein französischer Designer soweit ich weiß, der macht ganz bunte Sachen, von denen dir bestimmt auch einige Sachen gefallen würden http://www.pigmento.de/PYLONES-Marken/Pylones:::41_44.html
So und zu dem Bild: Also normalerweise fixiert man Bleistiftzeichnungen nicht, vor allem dürfte es auch nicht nötig sein, wenn es hinter Glas ist. Ausnahmen bestätigen ja die Regel, also wenn du mit einem X-trem weichen Bleistift gezeichnet hast, so B5 oder weicher, kannst du es natürlich vorsichtshalber fixieren.
Man benutzt normalerweise so ein Fixierspray, wie du sicher weißt, aber Haarspray tuts auch – dann riecht das Bild auch gleich gut ;-)
Viele liebe Grüße
vera
An dieses Lied vom neuen Wise Guys Album musste ich übrigens gerade denken ;-)
http://www.youtube.com/watch?v=SvGFQ2r4a-w