Wer mich kennt, weiß, dass ich dazu neige, über manche Sachen unnötig viel nachzudenken ;-) Eine Sache, die mich dieses Jahr ab und an beschäftigt hat, war, dass ich mir „Sorgen machte“, ob ich in Zukunft noch genauso tiefgreifende, schöne Erinnerungen an Dinge gewinnen würde wie in meiner Kindheit. Irgendwo habe ich mal erfahren, dass Kindheitserinnerungen auch deswegen so zahlreich und detailiert sind, weil man nun mal in seiner Kindheit viele, viele Dinge innerhalb eines relativ kurzen Zeitraum zum allerallerersten Mal erlebt.
Unser Schwesternwochenende war so etwas: Etwas, was wir zum allerallerersten Mal gemacht haben und etwas, das mich glücklich gemacht hat und an das ich ganz sicher immer wieder gern zurückdenken werde. Nicht unbedingt, weil wir so furchtbar aufregende Sachen gemacht hätten oder so unglaublich Wundervolles gesehen hätten. Vielmehr weiß ich jetzt, wie schön es ist, Zeit ganz allein mit meinen beiden Schwestern zu verbringen und sich einfach so wohlzufühlen. Einfach gegenseitig die Anwesenheit der anderen zu genießen und zu spüren, wie gern wir uns haben. Eine Erinnerung, nicht wie eine Achterbahnfahrt, sondern vielmehr wie ein warmes weiches Bett, wenn draußen vorm Fenster der Regen fällt.
Dankeschön für soviel liebe Worte! Ich fand das Wochenende auch ganz besonders schön. Um sowas, wie du es beschreibst hab ich mir zugegebener maßen noch nie Sorgen gemacht. Allein, mich in letzter Zeit an die Zeit vor dem 22. März (vor allem die Wochenenden) zu erinnern, hat mich gelehrt, das nicht nur Kindheitserinnerungen besonders schön sein können. ich erlebe jetzt immer noch, und ich glaub auch kaum anteilig weniger, ganz schöne neue Sachen zum ersten mal. dazu gehört das Wochenende oder die Erkenntnis, das ich mir keinerlei Sorgen machen muss, dass räumliche Trennung zu innerlicher Entfremdung führen könnte :-)
kuss
Lisa
Vielleicht sind wir ja komisch, aber ich kenne solche (manchmal übertriebenen und unnötigen) Sorgen und Gedanken gut. Ich denk dann aber immer an die ganzen vielen Dinge, die ich in den letzten Jahren erlebt habe und mir noch extrem gut merken kann. Ich weiß natürlich nicht, wie das in 20, 30, 50 Jahren aussieht. Aber ich glaube, Opa ist ein gutes Beispiel dafür, dass man sich später auch an viele kleine Dinge aus der Jugend- und Erwachsenenzeit erinnern kann. Ich glaube, das ist auch eine Frage der ganzen Lebenseinstellung und davon, wie gerne man lebt :)! Wer sich über die kleinen Dinge freut, kann sie auch als Schätze in Erinnerung behalten. Marion (meine ehemalige Orgellehrerin) hat mir mal einen Spruch von Mark Twain in mein Poesiealbum geschrieben. Wahrscheinlich kennen ihn fast alle, aber für mich ist er trotzdem besonders:
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!“