Was ich im Moment besonders genieße, ist es, einfach Zeit zu haben. Zum Stricken, zum Freunde treffen, und ganz besonders: zum Lesen.
Das letzte Jahr über, während ich an meiner Magisterarbeit schrieb oder auch danach während der Lernphasen für die diversen Prüfungen, habe ich zwar auch gelesen. Zum einen natürlich die Dinge, die ich lesen „musste“: „Das wunderbarliche Vogelnest“ von Grimmelshausen, „Die Elixiere des Teufels“ und einige Erzählungen von E.T.A Hoffmann, Gedichte von Gottfried Benn und John Donne (diese besonders gern, Lyrik ist einfach meine große literarische Liebe, auch wenn sie sich mir nicht immer sofort erschließt und ich manchmal einige Mühe habe, sie zu entschlüsseln), Hartmanns „Armer Heinrich“ und zumindest Teile von Wolframs „Parzival'“ und diversen Theaterstücken (von Kleist, Schiller, Shakespeare und Marlowe). Zum anderen viel Sekundärliteratur und Artikel in Nachschlagewerken und Einführungen. Das Lesen machte mir durchaus Spaß und während des Lernens und Lesens öffnete sich mir so manch neues Fenster, durch das ich fasziniert in eine neue Welt spähen konnte.
Meist hatte ich allerdings abends, wenn ich nach stundenlangem Arbeiten und Lesen aus der Uni nach Hause fuhr, kaum noch Lust, noch mehr zu lesen, selbst wenn es sich nicht um „Pflichtlektüre“ handelte. Ich denke zwar, dass ich bestimmt auch ein paar Bücher gelesen habe, die dann wohl aber nur in sehr kleinen Häppchen, morgens im Bett oder in der Bahn auf dem Weg von a nach b oder andersherum. Aber gerade in der Lernphase war ich besonders froh, wenigstens in der Bahn ein wenig Pause vom Lernen zu haben und habe eher gestrickt als ein Buch in die Hand genommen. Wie man aus oben genannten Titeln ablesen kann, bestand mein Lesepensum zumindest des letzten halben Jahres hauptsächlich aus ernster, „schwerer“ Literatur.
Was habe ich also zwei Tage nach meiner letzten Prüfung gemacht? Ich bin in die Zentralbibliothek gegangen und habe mir folgende Bücher ausgeliehen:
The Secret Garden (das wollte ich schon seit mehreren Monaten auf englisch lesen)*
A Little Princess (dieses sowie das obere Buch hatte ich als Jugendliche schon mal auf deutsch gelesen)
A Wedding in December (was ich schon mal gelesen hatte und was mir besonders aufgrund der Beschreibung von Räumen, Häusern, Personen und Landschaften in Erinnerung geblieben war )
Tintentod (was ich bis heute noch nicht angefangen habe, da es recht düster sein soll)
Burning bright (ich hoffte auf Beschreibungen ;-)
Linnea im Garten des Malers (Ein Bilderbuch)
Wer ist eigentlich dieser Miró? (Ebenfalls ein Bilderbuch)
* Ich habe jetzt eine ganze Weile nach einem guten link für das Buch gesucht, aber keinen gefunden, der a) ein schönes Cover und b) genug, aber nicht zu viel über den Inhalt verrät… Hmm. Cool, ungefähr 30 Sekunden, nachdem ich den letzten Satz getippt hatte, habe ich diesen link hier gefunden :-)
Die meisten dieser Bücher haben gemeinsam, dass sie es mir ermöglichen, in eine andere Welt einzutauchen (und nicht nur das Spähen durch ein Fenster erlauben). Sie sind nicht furchtbar schwierig zu lesen, haben oft einen stark beschreibenden Anteil und besonders die ersten beiden Bücher haben mich einfach glücklich gemacht. Sie sind so warmherzig und haben – trotzdem sie nicht von Zauber- und Fabelwesen handeln – eine beinahe magische Atmosphäre. Und man kann nun mal besser in eine andere Welt eintauchen, wenn man Zeit zum Lesen hat. Und diesen Luxus genieße ich im Moment in vollen Zügen :-)
Habt ihr vielleicht noch einen Tipp für Bücher, die einen in eine (nicht zu garstige) andere Welt entführen?
=) klar habe ich einen Buechertipp fuer Dich, allerdings kennst Du das schon:
The Enemy – Lee Child ;)
Liebe gruesse
Thomas