Wenn ich mir bezüglich der Hochzeitsdetails in einer Sache sicher war, dann war es meine Vorstellung von Eheringen. Ich hatte immer die Ringe meiner Eltern vor Augen, wenn ich darüber nachdachte und daraus ergab sich meine Meinung zu dem Thema: Eheringe haben gelbgold zu sein und beide – abgesehen vom Durchmesser – identisch auszusehen. Diamanten? Schnickschnack, das ist nur eine aus Amerika rübergeschwabbte Modewelle. Zweifarbig? Um Gottes willen. Irgendwelche äußerlichen Gravuren oder Verzierungen? Nein, nein, schmale, schlichte Goldringe müssen es schon sein. Ungefähr so ( auf dem Bild sehen die Ringe schrecklich aus, die Eheringe meiner Eltern an ihren Händen nicht!). Wie man sieht, hatte ich eine recht genaue Vorstellung. Eines Tages verabredete ich mich dann mit Daniel in der Stadt, um mal nach Eheringen zu gucken. Flo und Kira hatten uns einen Juwelier empfohlen, wo sie recht spontan ihre Ringe gekauft hatten (wie die aussehen, weiß ich aber noch nicht :-) Ich war ein bisschen aufgeregt und freute mich darauf, etwas Hochzeitliches mit Daniel zu machen, anstatt allein wie eine Blöde über irgendwelche Tischdekoideen nachzudenken. Als wir dann zu zweit vor dem Schaufenster des Juweliers standen, entwickelte sich folgendes Gespräch:
D: Welche gefallen dir denn so?
A: Also, ich mag ja Gelbgold ganz gerne.
D: Hm, also, ich mag ja eher Weißgold oder Platin. Na ja. Wie breit sollen sie denn sein?
A: Also, ich finde schmale Ringe schöner.
D: Jaa, also ich finde ja eher breite Ringe schön.
A: Aber zweifarbig dürfen sie auf keinen Fall sein.
D: Och…
Zugegeben, irgendwie hatte ich an diesem Punkt ein etwas dumpfes Gefühl in der Magengegend. Wie sollte das nur gut gehen? Ein wenig zurückhaltend betrat ich hinter Daniel das Geschäft. Der Verkäufer reagierte recht souverän, als wir auf die Frage: „Was haben Sie sich denn vorgestellt?“ erstmal nur ungefähr zehn Kriterien dazu aufführten, wie die Ringe nicht sein dürften, um dann aber mit: „Eigentlich haben wir noch keine genaue Vorstellung, vielleicht können wir ja einfach mal was ausprobieren“ zu schließen. Also probierten wir. Und guckten. Und probierten. Und zwei Ergebnisse konnten wir aus der ganzen Erfahrung sicher mitnehmen:
1) Es gibt wirklich grauenhaft hässliche Eheringe zu kaufen. Und zwar massenhaft!
2) Wir sind durchaus in der Lage, Ringe zu finden, die uns beiden sehr gut gefallen.
Ich persönlich habe auch noch etwas für mich mitgenommen: Mein Ehering muss nicht unbedingt superschlicht, gelbgold und einfarbig sein. Und kann ich bitte einen Glitzerstein in meinem Ring haben? Ja ja, im Herzen bin ich doch noch immer heimlich das kleine Mädchen, das Prinzessinnen, Sissi-Kleider und ganz viel Glamour liebt. Aber nur heimlich. Deswegen bitte auch nur ein ganz kleiner Stein :-)
Und nein, wir haben unsere Ringe noch nicht gekauft. Ob es genau die werden, die wir an jenem Tag gefunden haben, steht auch noch nicht fest. Heute gehen wir noch einmal wo anders gucken. Und ich freue mich schon! Ringe gucken ist nämlich ziemlich aufregend, ungewohnt und manchmal auch sehr überraschend :-)
Liebste Anna,
es ist wirklich anrührend zu lesen, wie Du den Anblick unserer Eheringe schätzst. Sie haben ja vor allem auch eine starke Symbolkraft und ich finde es toll, wenn Du sie so magst.
Trotzdem bin ich schon sehr gespannt, wie Eure Wahl denn aussehehn wird und finde es völlig ok, wenn sie sich deutlich von unserer damaligen Wahl unterscheidet.
Viel Erfolg und weiterhin so viel Freude und Genuss beim Vorbereiten.
In Liebe
Mama