(Alle Fotos stammen von unseren ganz und gar nicht alltäglichen Flittertagen auf Rügen. Daniel hat sie gemacht)
Unsere Hochzeit ist heute schon 41 Tage her. Habe ich mich schon ganz und gar daran gewöhnt, verheiratet zu sein? Irgendwie nicht :-)
Am deutlichsten merke ich das wohl bei meinem neuen Nachnamen: Jedesmal, wenn das Telefon klingelt, sage ich mir kurz im Kopf vor, wie ich mich gleich melden werde. Zuerst schießt mir mein alter Nachname durch den Kopf, dann, mit einem Kitzeln in der Magengegend, der neue. Bis jetzt habe ich mich erst ein einziges Mal falsch gemeldet – und das war kurz nachdem wir aus Rügen zurück gekommen waren, also beim allerersten Mal, als ich nach der Hochzeit angerufen wurde.
So eine Namensänderung fühlt sich nämlich doch ein bisschen komisch an :-) Wenn ich meinen neuen Namen irgendwo geschrieben sehe – auf Briefen, oder auf Telefonlisten, oder auf meiner neuen Bankkarte – dann sieht er ganz fremd aus. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das so anfühlt. Aber es fühlt sich nicht schlecht an – nur ungewohnt. Und im Moment habe ich immer noch großen Spaß dabei, mit meinem neuen Namen zu unterschreiben – oder mich am Telefon zu melden. Und offensichtlich bin ich nicht die Einzige, die sich umgewöhnen muss. Ich habe schon mehrere Male perplexes Schweigen erlebt, nachdem ich mich gemeldet habe ;-) Außerdem ist es toll, den gleichen Namen wie Daniel zu haben. Als ich ihn nach der Hochzeit das erste Mal von irgendwo anrief (ich glaube von einem Planungstreffen mit Evelyn und Benni), da musste ich natürlich nach seinem Melden antworten: „Hier auch!“ und hab mich köstlich amüsiert. Evelyn und Benni auch. Über mich. :-)
Auch mein Ehering ist mir noch nicht zur Gewohnheit geworden. Ich trage ihn zwar 24 Stunden am Tag, aber das heißt nicht, dass er mir nicht mehr auffällt. Mindestens zweimal am Tag nehme ich ihn bewusst wahr, auch, weil ich ihn oft wieder in die richtige Position drehe, sodass der kleine Stein zu sehen ist. Und auch an Daniels Hand fällt mir sein Ring immer wieder auf. Ich mag unsere Ringe :-) Nach so viel Aufwand, sie zu finden, sollte das wohl auch so sein. (Übrigens haben wir tatsächlich die Ringe gekauft, die wir bei unserem allerersten Juwelier gefunden hatten – auch wenn wir zwischendrin noch bei mindestens 6 anderen Juwelieren waren…)
Und außerdem… kann ich immer noch nicht richtig glauben, dass das alles wirklich passiert ist. Gut, wir haben bestimmt 2500 Photos, die eigentlich Beweis genug sein sollten, aber dennoch kommt mir unser Hochzeitstag manchmal noch vor wie ein Traum. Sind wir wirklich gemeinsam in die Kirche eingezogen, wo all diese vielen, vielen Menschen schon auf uns warteten? Haben wir wirklich vorne vor dem Altar gesessen und gestanden und gekniet und haben tatsächlich diese Worte gesprochen? Keine Sorge, ich erinnere mich noch daran, aber gerade die Trauung selbst ging so schnell, dass es mir wie ein Traum oder eine Vorstellung, aber nicht wie etwas vorkommt, dass ich wirklich erlebt habe. Ich muss mal Daniel fragen, wie das bei ihm ist :-)
Auf jeden Fall denke ich oft an diesen wunderschönen Tag zurück und versuche konkrete Erinnerungen aus dieser Wolke aus Eindrücken, Gefühlen und Bildern zu ziehen, die mir geblieben ist. Wie zum Beispiel diese eine Erinnerung, etwas, was ich wohl nicht so schnell vergessen werde: Mich an Daniel festhaltend, trete ich in die Kirche, alle Gesichter wenden sich uns zu, ich entdecke Melanie, die mir mit Amelie auf dem Arm zulächelt, ich merke, wie viele Leute in der Kirche sind, und ich bin plötzlich so glücklich, dass ich fast anfange zu weinen. All die nervöse Aufregung und die Übelkeit und der Schwindel sind für diesen Moment vergessen!
Aber das Beste am Heiraten ist: dass ich von nun an in meinem ganz normalen Alltag nicht allein bin, sondern diesen zusammen mit meinem Ehemann erleben darf :-) I love you, darling!