Heute morgen unter der Dusche beschloss ich, dem schon viel zu lange währenden Zustand des „es gibt nichts Leckeres zu Essen in diesem Haushalt“ ein Ende zu setzen. Natürlich haben wir – meistens – etwas zu essen zuhause und natürlich sind die Sachen auch irgendwie lecker, aber halt nicht so richtig lecker, denn die richtig leckeren Sachen müsste man a) kaufen und b) bezahlen, denn die kosten meist einfach mehr als die Cervelatwurst von Penny, 200 g 55 Cent. Ich weiß, dass Mama mich schon immer für ziemlich geizig gehalten hat und bis zu einem gewissen Grad hat sie sicher recht. Aber es ist nicht so, dass ich mir nicht mal ein Eis oder Kaffee oder Ohrringe kaufe, und dann werde ich auch nicht die ganze Zeit von Schuldgefühlen geplagt. Ich kann durchaus lustvoll meinem Konsumtrieb folgen, allerdings tue ich das vielleicht nicht sonderlich häufig.
Nun aber zurück zu Lebensmitteln: Ich liebe Essen. Wer mich kennt, weiß, dass ich nur allzu oft Hunger habe und damit ist dann nicht zu spaßen. ich liebe es, mir mit Daniel zusammen Menüs auszudenken, die wir dann für Gäste kochen. Ich liebe es, auf dem isemarkt die Zutaten für diese Menüs zu kaufen. Ich liebe es, Sushi zu essen und Sonntag Mittag im Cafe du Passage im Sonnenschein ein absolut herrliches Frühstück zu genießen. Ich liebe es nicht, unseren täglichen Bedarf an Lebensmitteln bei Penny einzukaufen und dabei mehr als 10 Euro bei einem Einkauf auszugeben.
Aber das ist reichlich unschlau. Denn wie ich in den letzten Tagen erneut feststellen musste, ist es der Lebensqualität – insbesondere meiner Lebensqualität – sehr abträglich, wenn wir kein Obst, keinen Joghurt, keine leckere Wurst und leckeren Käse (beides von der Sorte, die man auch liebend gerne ohne das Brot verzehren würde), keinen Saft und keine Milch im Haus haben (obwohl wir die eigentlich immer haben, sie wird nur immer viel zu schnell ausgetrunken). Also habe ich mir heute beim Einkaufen vorgenommen, wirklich leckere Sachen zu kaufen. Es fiel mir schwer, weil 1) das Obstangebot bei Penny einfach nicht soo toll ist) und 2) sich mein Herzschlag nervös erhöhte, wenn ich Wurst aus dem Regal nehmen wollte, die 95 Cent pro 100 g kostet. Ich habe sie dann übrigens nicht gekauft…
Dennoch, ich habe Obst und leckere Wurst und leckeren Käse gekauft. Und Saft und Joghurt und rote Grütze. Und Müslikekse. Und jetzt fühle ich mich schon viel besser. Zwar habe ich gefühlt sehr viel Geld ausgegeben, aber das werde ich gepflegt ignorieren (denn es ist sicher nur der Wahn einer Geizigen, der sich dort meldet). Zur Buße habe ich den Kühlschrank geputzt ;)
Hallo Anna, ich hoffe die Gruetze war lecker (gabs den auch Vanillesosse dazu?).
Ich habe schon laenger mehr keinen kommentar hinterlassen, wegen viel pfadfinderarbeit. daher muss ich auch erstmal wieder deine eintraege nachlesen. :-)
Auf jeden Fall fand ich den Sonntag abend sehr entspannt! Danke dafuer!
liebe gruesse
Thomas B
Anna,
langsam fange ich an, mir Sorgen zu machen. Wenn du anfängst, das Duschwasser aufzufangen, um damit die Toilettenspülung zu betreiben und die Milchpackungen auswäschst, um sie als Umverpackung für dein Pasuenbrot zu verwenden, ist es erwiesen:
Du hast das Uroma-Käthe-Syndrom. Man sagte ihr nach, dass sie aus Sch.. Bonbon machen konnte (Zitat:Deine Großmutter). Ich werde mal ein vertrauliches Vier-Augen-Gespräch mit Daniel führen müssen!
Deine besorgte Mutter
also um anna zuverteidigen:
wenn ich da bin gibt es immer leckere sachen… anna und daniel gehen sehr oft essen (öfter als ich) und anna gibt viel geld für ihre bastel sachen aus
so… hoffe dafür bekomme ich mal wieder was gebacken…
schöne grüße
jan
Naja, so viel Geld geb ich nicht für die Bastelsachen aus, aber du hast recht, ein bisschen was kommt schon zusammen. Danke für die Verteidigung und du bekommst auch gerne was gebacken, du musst nur bescheid sagen, wann du vorbeikommst, Jan :)
Zum Uroma-Käthe-Syndrom: Es ist doch beruhigend, dass ich ganz gemäß der Familientradtion handle!