Nachdem Daniel heute morgen zu seiner dritten Klausur aufgebrochen war, habe ich mich auf einen kleinen Spaziergang begeben. Mein verspannter Nacken und die Kopfschmerzen von gestern abend waren und sind leider noch nicht wieder restlos verschwunden und ein bisschen Bewegung und frische Luft schienen mir vor dem langen Arbeiten am Laptop sehr verlockend. Ich war in einer Ecke von Barmbek, die wie vergessen scheint, ein alter Löschplatz für die früheren Alsterkanalschuten, den es schon seit 1902 gibt und der jetzt hauptsächlich von Anglern und Sperrmüllsündern genutzt wird. Ich habe eine Schwäche für solch leicht verfallenen halbindustriellen Orte und dieser ist besonders schön, da er direkt am Kanal liegt und trotz der Nähe zu einer großen Straße ganz ruhig ist. Man kann die Vögel singen hören und die Pflanzen und Bäume betrachten, die sich ganz ganz langsam diesen Platz wieder zurückerobern.
Ein wenig wird das Gefühl der Vergessenheit und des Alleinseins allerdings dadurch getrübt, dass gegenüber auf der anderen Seite des Kanals sehr modern ausgebaute Büro- und Appartmenthäuser stehen. Das heißt, dass man wahrscheinlich doch aus einem der vielen spiegelnden Fenster beobachtet wird. Und dass der Anblick des Löschplatzes vielleicht „denen da drüben“ gar nicht so gut gefällt und er irgendwann saniert wird…
Hallo Anna,
ich vermute,dass es der Platz an der Lämmersieth-Str am Osterbekkanal ist kurz vor der großen Straßenbrücke. Ich bin dort vor Jahren mal mit nem Kajak eingesetzt. Geht das heute auch noch? Von dort könnte ich dann zur Marketingakademie paddeln, die nämlich auch einen eigenen Anleger hat.
Gruß Papa